hallo lumpinchen
ich fände es gut, wenn du deinem psychiater meldest, dass du dich auf dem weg in eine manische phase befindest. ehrlich und offen sein gegenüber dem psychiater ist wichtig.
ich verstehe deine bedenken gegenüber medis, weil für dich das passende noch nicht dabei war.
wenn man anspricht auf lithium, ist das eine gute variante, ich nehme es schon lange, auch kombiniert. an mir kann man nichts zombiemässiges feststellen, meine gedanken sind klar und ich fühle mich wach.
ich kenne das hadern mit den psychischen zuständen. das ist aber alles weggefallen mittlerweile, ich finde nicht mehr dass die eine oder andere diagnose schlimmer ist.
als ich die diagnose erhalten habe, hätte ich mir gewünscht "nur" eine depression zu haben. mittlerweile weiss ich von freunden, die an depressionen leiden, dass auch das nicht einfacher zu bewältigen ist als die bipolare störung. ich wusste von anfang an, dass mein freund die diagnose schizophrenie hat. ich war sehr interessiert, wie das ist. obwohl ich finde schizophrenie ist in unserer gesellschaft nicht gut anerkannt, es ist irgendwie in den medien immer so gefährlich dargestellt. egal was man hat, der umgang ist doch entscheidend, wie der verlauf ist. falls du es noch nicht getan hast, empfehle ich viel über die bipolare störung zu lesen. als ich mich informiert habe, musste ich mir eingestehen, dass vieles davon wie die faust aufs auge bei mir passt. und dann kommt auch der punkt, an welchem die diagnose beinahe eine erleichterung ist, weil ich benennen kann, was für ein sturm da manchmal in mir tobt.
manchmal braucht es zeit, es geschah bei mir nicht von heute auf morgen, dass ich mich mit der bipolaren störung akzeptiert habe.
die medikamente haben mitgeholfen, dass ich weniger oft in eine phase rutsche. dennoch haben sie keine 100 prozentige garantie drauf, dass es hält. ich habe immer mal wieder eine phase, muss auch mal freiwillig in die klinik. aber es ist nicht mehr alles so zerbrechlich und wild wie am anfang der krankheit.
ich konnte, bis ich 18jahre alt war, ein gewöhnliches leben führen, leistung bringen, hobbies ausüben und freundschaften pflegen, alles im grünen bereich. der ausbruch der krankheit war für mich eine herausforderung, weil ich nicht mehr dieses leben haben konnte wie bisher, ich musste mich neu orientieren, schauen was geht, welche belastungen bewältige ich noch, was für ein tagesprogramm tut mir gut. auch mit dem lebensstil, der zu mir passt, kann ich den verlauf der krankheit beeinflussen.
ich habe machbare herausforderungen drin und auch entspannung, pausen.
ich wünsche dir alles gute auf dem weg, mit der krankheit durchs leben zu gehen ohne gegen die diagnose zu kämpfen.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten