Hallo cum grano salis,
dass Dein Therapeut Dir womöglich das Leben gerettet hat, ist beeindruckend und natürlich ein massives Argument für Therapie. Mir selbst hat Therapie ja auch sehr geholfen. Auf der anderen Seite kenne ich Leute, denen Therapie sehr schlecht getan hat und auch hier im Forum liest man ja von traurigen Fällen wo Patienten Opfer von Machtspielchen oder Inkompetenz des Therapeuten geworden sind. Zudem kann man sich fragen ob Selbsthilfegruppen oder ambulante Gruppentherapie nicht vielleicht eine Alternative sind um die gesparten Resourcen in die Erforschung von psychischen Erkrankungen zu stecken.
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> vielen Dank für den Buchtipp, aber schmeißt der
> Autor Rolf Degen mit Kritik
> an Freuds Psychoanalyse nicht alle
> Psychotherapieformen populärwissen-
> schaftlich in einen Topf?
Nein tut er nicht, wobei die Psychoanalyse natürlich ein beliebtes Angriffsziel ist, da die Analytiker sich besonders stark gegen empirischer Forschung wehren. Der Spiegel-Artikel besteht nur aus stark gekürzten Auszügen aus dem Buch.
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Kritik von Ernst Juchli auf www.gfk-institut.ch
Ja, da weiß ich nicht so richtig zu was ich da sagen soll. In seinem abschließenden Satz bezeichent er das Buch zu unkritisch und gleichzeitig zu forschungsgläubig. Was meint er damit? Das Buch ist doch nicht nur extrem kritisch, es ist doch schon polemisch. Und wie kann man
zu forschungsgläubig sein? Wie reden hier doch nicht über Astrologie oder Aberglauben, sondern über eine Therapieform von schweren Krankheiten. Selbst die Tiefenpsychologen beanspruchen für sich zu forschen und Wissenschaft zu betreiben (wenn auch keine empirisch-basierte, auf die Degen sich vornehmlich beruft).
Also, damit man mich nicht mißversteht, ich bin kein Gegner der Psychotherapie, und stehe auch nicht hinter jeden einzelnen Zeile die Degen geschrieben hat, finde das Buch aber dennoch sehr gut um das Thema mal aus einem kritischen Blickwinkel zu betrachten :)