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Re: Zum Buchtipp Rolf Degen: Lexikon der Psycho-Irrtümer
30. 10. 2011 08:56
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Registrierungsdatum: 15 Jahre zuvor
Beiträge: 2.343
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sidewinder schrieb:
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> Für mich ist Psychotherapie auch hilfreich, aber
> auch nur weil ich eine sehr gute Therapeutin
> gefunden habe und weil ich trotz Depression noch
> in der Lage war schlechte Therapeuten (von denen
> ich mehr als genug hatte) kritisch zu
> hinterfragen.
>
> Die Umfrage und Interpretation der Stiftung
> Warentest finde ich fragwürdig. Hier wird ein
> starker Zusammenhang zwischen Psychotherapie und
> Besserung des Leidens festgestellt und daraus der
> Schluß gezogen, das die Therapie Ursache der
> Besserung ist. Den Schluß kann man aber so nicht
> ziehen, es kommen auch andere Faktoren in
> Betracht, z.B. Selbstheilungskräfte oder man muß
> sogenannte Störvariablen berücksichtigen, z.B.
> können Medikamente, andere Therapien in einer
> Klinik (Sport) oder weniger Streß, weil man krank
> geschrieben ist, zu einer Besserung führen.
>
> Ich kann zu dem Thema das Buch "Lexikon der
> Psycho-Irrtümer" von Rolf Degen empfehlen.
Hallo sidewinder,
vielen Dank für den Buchtipp, aber schmeißt der Autor Rolf Degen mit Kritik
an Freuds Psychoanalyse nicht alle Psychotherapieformen populärwissen-
schaftlich in einen Topf?
Im Jahre 2000 erschien im Spiegel in Artikel, der Auszüge des Psychotherapie-
Verrisses, mit der Überschrift:
"Warum der Mensch sich nicht therapieren, erziehen und beeinflussen lässt",
mit dem Titel beinhaltet, wie folgt:
Die hilflosen Helfer - Spiegel Nr. 36/2000 S. 118-132
Zwei Buchkritiken zum „Lexikon“ der Psycho-Irrtümer habe ich im Netz gefunden, wie folgt:
INKultura-online - - Buchkritik Rolf Degen - - Lexikon der Psycho-Irrtümer
Kritik von Ernst Juchli auf www.gfk-institut.ch
Zur Wirksamkeit von Psychotherapien bei bipolaren Störungen bin ich der Meinung, dass eine
Kombination von richtigen Medikamentendosis und Verhaltenstherapie die beste Therapie ist.
Vermutlich wird das Buch von Degen Zweifelnde eher bestätigen, adäquate psychotherapeutische
Hilfe zu suchen. Es wird wohl niemand die Überlegenheit von Therapie gegen Placebo beweisen
können. In meinem Fall hat mit der Therapeut, damals war ich noch nicht diagnostiziert und
medikamentös richtig behandelt, die von suizidalen Gedanken beherrschte Existenz , die nicht
wirklich als aktives und gesundes Leben betrachtet werden konnte, von Termin zu Termin gerettet.
Gruß
cum grano salis
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