Liebe Irma,

danke für's Sich-einfühlen und Mut machen.

Morgen wäre ich in Urlaub gefahren. Doch durch die ganze Hin- und Herbucherei war für mich nur ein kleines Ferienzimmer
mit Schlafchouch reserviert. Ich habe dort schon gewohnt und finde den Raum auch heimelig und ansprechend - nur für
einen längeren Zeitraum ist mir dann "unser" Häuschen mit Bett lieber. Da muss ich mich jetzt schweren Herzens bis zum
7. Juni gedulden.

Jetzt trinke ich gerade einen Kaffee und am Nachmittag gehe ich mit Maya zu meinen Friedenskreisfreunden,
die sich seit zwei Wochen auf dem Marktplatz treffen.

Ich will Antworten auf meine Fragen, weil ich noch nie ein Mensch war, der blind Anweisungen befolgt.
Am meisten setzt mir zu, dass ich mich dermaßen habe benebeln lassen.

Seit heute verfolge ich wieder die Beiträge im Deutschlandfunk. Inzwischen gibt es in den Interviews kritische Stimmen auch aus dem Bundestag, die sich fragen, ob es verhältnismäßig war, die Bevölkerung in diesem Ausmaß zu verängstigen.
Und wenn der junge Gesundheitsminister sich traut, zu sagen: "Wir werden uns viel zu verzeihen haben!",
dann macht mir ein solcher Satz Hoffnung. Das spricht der Mensch aus dem Politiker.


Ansonsten habe ich einfach nur Hunger.
Die letzte feste Nahrung habe ich am Mittwoch gegessen.
Mein Sättigungsgefühl stellt sich durch das Kauen ein und nicht durch das Magenfüllen.

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.20 12:43.