Guten Morgen,
das gestrige Schreiben hat mir gut getan,
mich sortiert und dadurch entlastet.
Seit langem hatte ich wieder Lust, mit Liebe für mich zu kochen und zu essen:
Es gab eine Pfanne aus Wildreis, Zucchini, Zwiebeln und kross gebratenen Sojaschnetzeln.
Ausreichend und erholsam geschlafen habe ich auch.
Meiner Tochter habe ich ein Unterstützungspäckchen geschickt.
Ich denke oft an sie und vermisse sie.
Es ist wohl in Krisenzeiten des öfteren so, wie soulvision schreibt: meine Intuition ist manchmal mir
und meiner Zeit etwas voraus. Erkennen kann ich das erst im nachhinein.
Heute gehe ich zum Wochenmarkt.
Ich will Bruchspargel kaufen.
Dann hole ich die Gesichtsmaske meines besten Freundes wieder ab, um das Gummiband zu verlängern.
Ihm stehen die Ohren ab, sagte er mir :-)
Mein Hund Maya ist ein Geschenk des Himmels.
Sie öffnet Türen und Herzen, egal wo wir hinkommen.
Heute nacht hat auch sie entspannt geschlafen bzw. tut es immer noch.
Der Kleinbus, mit dem ich mit Maya zu meinem Herzensort (das Wort gefällt mir sehr) fahre, kam schon mit Verspätung an.
Dennoch sagte der Fahrer zu mir: "Wenn der Hund mal pinkeln muss, sagen Sie mir Bescheid. Ich halte dann an".
In der Region, in der ich jetzt lebe, ist so etwas nicht mal denkbar.
Was diesen Ort, der nicht einmal eine besonders schöne Vorgeschichte hat, auszeichnet, ist die Lage: direkt am Meer.
Für mich ist es ausserdem Menschlichkeit. Es ist spürbar, dass die Menschen dort anders sozialisiert wurden.
Und in dem Ev. Familienferiendorf, das von der Diakonie geführt wird, steht das Wohlbefinden der Menschen,
die dort Erholung suchen, ohnehin an erster Stelle. Die Häuser in dem Dorf sind für den Menschen gebaut.
Es gibt in den Wohnungen ganz bewußt weder TV noch Radio. Das muss man mögen.
Wie ich gehört habe, gibt es jedoch inzwischen überall Wlan.
Ich will damit nicht sagen, dass es bei uns im Westen Gemeinschaft und Füreinander-dasein nicht gibt.
In dieser Ausprägung, wie ich es an meinem Herzsort erlebe, ist es jedoch eher selten.
Meine engsten Freunde haben genau deshalb vor einem Jahr eine solidarische Wohngemeinschaft gegründet.
Dort zu sein, ist für mich auch wie "Nachhausekommen".
Leider haben meine finanziellen Mittel nicht ausgereicht, um dort wohnen zu können.
Vermutlich ist für mich etwas anderes vorgesehen.
Im Rückblick muss ich sagen: das Schicksal hat mir viel abverlangt.
Insgesamt meint das Leben es jedoch gut mit mir.
Freiwillig hätte ich meinen eingeschla
fenen Weg (ich lasse die freud'sche Fehlleistung stehen) vor 18 Jahren nicht verlassen.
... doch nachdem mir nichts geblieben war, war es leicht.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.20 07:28.