Moin s.,
zu meinem Befinden wollte ich noch etwas sagen.
In mir toben Wut und Trauer abwechselnd, in etwa gleich stark.
Wenn ich in irgendeiner Form Ungerechtigkeit spüre, verbeiße ich mich gedanklich immer aufs neu in das jeweilige Thema.
Da hilft mir auch kein Olanzapin.
Manchmal kann ich meine Gefühle nicht einmal benennen.
Deshalb habe ich einen Termin bei der Ärztin gemacht, in der Hoffnung, dass sie mir dabei hilft.
Bevor ich heute morgen zur Arbeit gefahren bin, war mir noch etwas eingefallen, was mir vor vielen Jahren hilfreich war.
Ich habe handschriftlich einen Dialog geschrieben zwischen Verstand und Herz, um herauszufinden, was da los ist. Herausgekommen ist, dass derzeit beide ratlos sind.
Deshalb habe ich mir vorgenommen, mich derzeit nur noch auf meine Intuition zu verlassen.
Das ist die einzige Sicherheit, die ich habe.
Ich bin ganz bestimmt nicht die einzige "Alte", die vor lauter Beschütztwerden-müssen in Isolation und Einsamkeit geraten ist. Wer hilft da wieder heraus? Ich erkenne weit und breit niemanden.
Eine Psychologin aus meinem privaten Umfeld, nennt die Art der Kommunikation, die Politik und Medien besonders anfangs gewählt hatten, falsch. Sie käme dem Versuch einer Massenhypnose gleich.
Ich entscheide ab sofort wieder selbst darüber, was ich verantworten kann und will.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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