Kristian schrieb:
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> Hi Flyhigh,
> auch mein Bestreben ist es einen Job zu finden,
> bei dem ich möglichst eine "ruhige Kugel
> schieben" kann, auftretende überschüssige
> Energie eher ins Ehrenamt zu stecken.
Ne ruhige Kugel schiebe ich nicht bei der Arbeit. Ich habe meinen Bereich, um den ich mich kümmern muss, aber der passt halt zu meinen Fähigkeiten und überfordert mich in der Regel nicht. Ich habe trotzdem Herausforderungen und manchmal geht es auch ans Limit, aber nicht tagtäglich. Seitdem ich wieder arbeite, hatte ich keine Krankheitsphase mehr, weil der Job auch ein Faktor ist, der mich stabilisiert. Hätte ich einen Job, durch den ich immer wieder in Krankheitsphasen gerate, würde ich EM Rente beantragen, weil es mir das nicht wert wäre.
> Und ja, Deine Vermutung ist korrekt, dass meine
> Hypomanien keinen Leidensdruck bei mir
> verursachen. In den meist zwei bis sechs Monaten
> andauernden Phasen der Hochleistungsfähigkeit mit
> allgemeiner Anerkennung und ohne körperliche
> Erschöpfung bin ich gerne, vor allem da sie meist
> einer depressiven Phase folgten und in
> ausgeglichenen Zustand übergingen.
Das Problem ist, dass man Hypomanien oft mit Depressionen bezahlt, man wird dann in die Erschöpfung gezwungen. Außerdem sind Hypomanien auf Dauer schädlich, auch wenn man in der nächsten Hoch-Phase davon nichts merkt. Ich habe durch die vielen Phasen z.B. eine verringerte Belastbarkeit zurück behalten und mein Kopf funktionierte früher auch mal besser. Allerdings konnte ich beides wieder steigern durch die lange Phase der Stabilität, in der ich mich befinde.
>
> Ich bin gespannt, ob die Medikation (Quetiapin
> ansteigend auf 100-200mg +Duloxetin 30mg, je nach
> Verträglichkeit) durch die Psychiaterin der
> Tagesklinik die mögliche HM dämpft oder
> aussetzt. Ich wäre nicht böse drum, solange dann
> keine Depression folgt, wäre aber enttäuscht,
> sollte diese doch wieder eintreten. Ich hätte
> dann das Gefühl, dass ich um die in meinen Augen
> ausgleichende HM betrogen würde.
>
> Es geht mir in meiner Behandlung hauptsächlich
> darum, depressive Pseudodemenzen zu vermeiden.
Ich glaube nicht wirklich daran, dass man bei unserer Krankheit nur die depressiven Anteile behandeln kann und dann ist alles super.
Das ist auch meine persönliche Erfahrung. Mir waren meine Hypomanien aber auch schon zu extrem, was meine Aktionen betraf. Das muss ich einfach nicht mehr haben und stabil bin ich ales andere als unglücklich.
Ich wünsche viel Erfolg mit deiner Behandlung.
Ich hatte auch recht viele und lange depressive Phasen in meinem Leben und hätte nie gedacht, dass mein Leben auch mal ganz anders aussehen könnte. Besser spät als nie.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.