Hi Flyhigh,
auch mein Bestreben ist es einen Job zu finden, bei dem ich möglichst eine "ruhige Kugel schieben" kann, auftretende überschüssige Energie eher ins Ehrenamt zu stecken.
Und ja, Deine Vermutung ist korrekt, dass meine Hypomanien keinen Leidensdruck bei mir verursachen. In den meist zwei bis sechs Monaten andauernden Phasen der Hochleistungsfähigkeit mit allgemeiner Anerkennung und ohne körperliche Erschöpfung bin ich gerne, vor allem da sie meist einer depressiven Phase folgten und in ausgeglichenen Zustand übergingen.
Die Aussicht auf diese hypomanischen Phasen hat mir durch die Depressionen geholfen, ich konnte mich darauf verlassen, dass sie kommen werden. Die Freude, nach der Depression wieder normal denken zu können, sowie Vorhaben zu planen und im Anschluss erfolgreich auszuführen, führten zu einer euphorischen Zeit, die erst nach und nach wieder aufhört.
Zu einer Manie hat eine schwere Depression nur einmal vor dreißig Jahren geführt. Diese achtmonatige manische Phase hatte mich fast zerstört und ging dann mit freundlicher Unterstützung durch Verwandte in eine sechsjährige ausgeglichene Phase über, ohne Medikamente oder Behandlung.
Erst die letzten beiden Phasen waren umgedreht, die Hypomanie (HM) wird von der Depression (D.) gefolgt.
(2010/11 HM | 2012-2017 D. | 2018/19 ausggl. | 2020/21 HM | 2022/23 D.)
Ich bin gespannt, ob die Medikation (Quetiapin ansteigend auf 100-200mg +Duloxetin 30mg, je nach Verträglichkeit) durch die Psychiaterin der Tagesklinik die mögliche HM dämpft oder aussetzt. Ich wäre nicht böse drum, solange dann keine Depression folgt, wäre aber enttäuscht, sollte diese doch wieder eintreten. Ich hätte dann das Gefühl, dass ich um die in meinen Augen ausgleichende HM betrogen würde.
Es geht mir in meiner Behandlung hauptsächlich darum, depressive Pseudodemenzen zu vermeiden.