Nachdem ich die GFR-Werte der letzten 10 Jahre verglichen hatte (Kreatininvergleiche habe ich nicht gemacht) und die stetig sinkende Tendenz beobachtet hatte, habe ich, nachdem ich schon längere Zeit abdosiert hatte gemessen an dem Ausgangsspiegel, beschlossen, aus dem Lithium ganz rauszugehen. Nephrologin und Psychiaterin sahen noch keinen akuten Handlungsbedarf, konnten mich aber verstehen und haben ohne Wenn und Aber meine Entscheidung mitgetragen und respektiert.
Ich wollte aus dem Lithium raus, solange eben kein akuter Handlungsbedarf bestand, damit ich mir lange Zeit mit dem Ausschleichen lassen konnte. Quilonum retard ist einmal teilbar. In Absprache mit meiner Ärztin habe ich am Ende noch monatelang die Hälfte auch geteil, so dass ich nur noch eine viertel Tablette täglich nahm.
Ein zusätzlicher Grund, aus dem Lithium rauszugehen, war, dass ich Bluthochdruck entwickelt hatte und da sehr eingeschränkt war mit optimaler Einstellung auf Medikamente wegen der Wechelwirkungen. Jetzt nehme ich zwei Blutdrucksenker in jeweils geringer Dosierung. Das funktioniert besser.
Seit Ende April bin ich aus dem Lithium komplett raus. Ich habe weder mehr noch weniger Schwankungen als vorher. Positiv ist, dass sich Gangunsicherheiten nahezu vollständig gelegt haben.
Zur Debatte steht als Ersatz Abilify oder Valproat. Aber ich will das erstmal nicht. Ich habe noch das Quetiapin, was ich auch gelegentlich tagsüber einsetze neben der allabendlichen Dosis von zur Zeit 200 mg (vor ein paar Tagen erhöht auf 225 mg)
Alles in allem als allgemeines Fazit:
Es ist eine Kosten-Nutzen Rechnung, ob man sich z.B. bei einem GFR von um die 60 für ein Ausschleichen aus Lithium entscheidet.
Einige versuchen das, stellen aber fest, dass sie ohne Lithium nicht klarkommen und gehen wieder rein. Das blieb mir erspart.
Es will gut überlegt und abgewogen sein.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.