Guten Morgen liebe Turicum,
ich kenne das mit der Reizüberflutung - in der Rückschau wohl von klein auf.
Insgesamt geht es mir damit sehr ähnlich wie FLYHIGH.
Ich verstehe sehr gut, dass du derzeit die Zeit mit deinem Sohn möglichst ohne zu viel Selbstbeobachtung und daraus resultierender Einschränkung genießen willst.
Etwas längerfristig angedacht könnte ich mir aber auch gut vorstellen, dass du das Thema eigener Reizüberflutung mit deinem Sohn thematisieren kannst und das dies deinem Sohn für sein eigenes Leben sehr hilfreich sein kann.
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Ich selber versuche, die Reizüberflutung bei meiner Terminplanung zu berücksichtigen.
Wenn dies nicht gelingt, versuche ich mit Softskills gegen zusteuern:
Erste Hilfe sind dann zwanzig Minuten Autogenes Training, noch besser zwei Stunden in den Wald mit Nordic Walking Stöcken.
Orangenblütentee hilft mir auch. CBD -Öl höher dosieren zum Schlafen.
Reizabschirmung im weitesten Sinne.
Sehr früh schlafen gehen.
Wenn ich dann trotzdem nicht aus diesem Gestrudel raus komme, nehme ich Quetiapin unretardiert und im Extremfall - in ärztlicher Absprache - Diazepam.
Am nächsten Tag wenn irgend möglich das Programm reduzieren, zur Not auch Termine absagen, aber darin bin ich nicht sehr gut.
Letztendlich ist es ein fortwährendes Ausbalancieren und Lernen, mit den eigenen Grenzen umzugehen.. Vermutlich mein Leben lang.
Das Gute aber daran ist, allmählich macht mir dieser Seiltanz um die Balance immer mehr Spaß.
Nicht an jedem Tag, aber von der Tendenz her sehe ich dies als eine Art Lebenskunst.
Herzliche Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends