Das Problem bei mir waren die Phasen, also dass ich in (hypo)manischen Phasen massiv meine Grenzen überschritten habe, aber auch manchmal in depressiven Phasen, weil alles taub war und ich was fühlen wollte oder wenigstens dabei drauf gehen. 2006 endete das dann alles in mehreren schweren Zusammenbrüchen hintereinander.
Und dann war ich in der Belastbarkeit für Jahre erstmal stärker eingeschränkt als jemals zuvor. Also meine Grenzen waren noch enger geworden. Daran musste ich mich erst gewöhnen und auch dass es ok und wichtig ist, die eigenen Grenzen zu akzeptieren. Allerdings hat sich meine Lage mit meiner Stabilität die letzten Jahre auch wieder verbessert. Von nicht arbeitsfähig bin ich wieder in einem Vollzeitjob. Aber auch nur, weil der stressarm ist. Also der Job muss 100% passen. Momentan ist das so, aber es könnte auch sein, dass ich unter anderen Umständen wieder nicht arbeiten könnte.
Ich habe meinem aktuellen Arbeitgeber meine Schwerbehinderung mitgeteilt und so dafür gesorgt, dass die meine Grenzen nicht überschreiten. Ich habe auch den Eindruck, das meine Chefs und Kollegen mich deshalb etwas schonen.
Privat versuche ich meine Grenzen zu testen und mir auch wieder mehr zuzutrauen. Sehr entgegen kommt mir dabei, dass ich die Möglichkeit habe im Homeoffice zu arbeiten. Da bleibt mehr Energie für die Freizeit und ich kann mehr für mein Wohlbefinden tun.
Hadern tue ich etwas mit Unzulänglichkeiten im Sozialleben, die sich für den Rest meines Lebens wohl nicht mehr groß ändern werden, weil ich einfach so bin wie ich bin.
Eine Grenze habe ich allerdings schon sehr früh akzeptiert, indem ich keine Kinder bekommen habe. Diese Verantwortung und das ganze Drumherum hätte mich massiv überfordert. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass das nicht gut gegangen wäre. Mit meiner Ursprungsfamilie habe ich ja auch ein krasses Negativbeispiel. Diese "Tradition" wollte ich nicht fortsetzen.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.