Hallo Lars,
das war eine ausgewachsene Manie mit den dann folgenden schlimmen Schäden. Mein Mitgefühl.
Meine inzwischen längst erwachsene Tochter hatte in meinen Akutphasen bis sie heranwachsend war, meine Mutter als festen verlässlichen Bezug, von der auch ich sicher sagen und darauf vertrauen konnte, sie handelt und spricht loyal in Bezug auf mich zu meinem Kind, Das finde ich eine Grundvoraussetzung, wenn Beziehungen heilen sollen. Ich wusste meine Tochter sicher bei ihr aufgehoben. Da hatte ich wirklich einen Schatz und bin bis heute dankbar. Es war nicht leicht im Umgang und vor allem in Kommunikation für uns alle 3. Auseinandersetzung war immer wieder nötig, ein Lernen aneinander. Keiner hatte Erfahrungen mit diesen Situationen. Liebe hat uns letztendlich wohl getragen und unser Vermögen, auch die Perspektive der anderen zu versuchen, nachzuvollziehen und mal einzunehmen und versuchen zu verstehen, bei allen oft angeheizten Gefühlsäußerungen. Beziehung ist aus heutiger Sicht für mich neben Liebe auch Arbeit.
Wenn du das Sorgerecht für deine Kinder los bist, hast du ein Umgangsrecht behalten?
Beim Aufräumen der Kollateralschäden, ist es ja erstmal eine Erleichterung zu sagen: Das war Krankheit, Manie. Nur, was bringt das ansonsten den zu Schaden gekommenen Menschen, also auch dir?
Meine Erfahrung ist, wenn immer es möglich ist, die Verantwortung für dieses Tun dennoch zu übernehmen. In etwa so, wie es Deborah schrieb. Um Entschuldigung bitten, Wiedergutmachung in dem Umfang zu leisten, der möglich ist und das ehrlich ggü. den Beteiligten.
Hatten deine Kinder direkte Auswirkungen deiner Manie zu spüren bekommen jetzt bei dieser Manie oder evtl. bei früheren oder bei Depressionen? Vielleicht kannst du mal mit der Blickrichtung deiner Kinder gucken?
Wenn du sagst, es war ja Krankheit, dann ist das für deine Kinder auch weiterhin unsicher, wenig vertrauensvoll. Ja gut, er hat eine Krankheit. (Vielleicht kriege ich die auch, oh je, möglicherweise keinen Kontakt.)
Ich habe meine Auseinandersetzung mit der Bipo nicht "geheim" gehalten. Mein Kind ist damit aufgewachsen, wie ich damit umgegangen bin, war auch mitunter mit auf Fahrten im Selbsthilfe Bereich, konnte sich allmählich selbst ein Bild machen, differenzieren und mich so einordnen. Sie hat nicht nur gesehen, sondern miterlebt, mitgefühlt wie ich allmählich stabiler wurde.
Ich möchte dir Mut machen, lass´ nicht locker bei deinen Mädels, sie sind nicht mehr so klein. Ehrlich zu sein zahlt sich aus, dir ggü. und eurer Kinder-Vater-Beziehung zum Wohle.
LG
s.