Guten Abend LarsG,

das, was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor.

Psychotische Manien, Zwangseinweisungen, Medikamentenverweigerung und zu allem Überfluß am Ende
auch noch wohnungs- und mittellos. Mein Leben war mit 55 Jahren ein einziger Scherbenhaufen.

Es hat sehr lange gedauert, mich von den Krankheitsphasen zu erholen.
Der Kontakt zu meiner damals heranwachsenden Tochter war für längere Zeit unterbrochen.

Schuld- und Schamgefühle konnte ich dadurch mindern, dass ich - sobald ich dazu in der Lage war -
das Trümmerfeld selbst aufgeräumt habe. Das hat mir meine Selbstachtung zurückgebracht.

Bei den Personen, die ich geschädigt und/oder verletzt hatte, habe ich mich schriftlich entschuldigt.
Mündlich habe ich mich nicht getraut.

Verursachte Schulden habe ich in kleinen Raten über Jahre zurückgezahlt.

An dem Ort, wo das alles passierte, konnte und wollte ich nicht bleiben.
Ich habe mir in einem anderen Bundesland eine neue Existenz aufgebaut.
Heute - 18 Jahre später - bin ich zufrieden mit meinem Leben.

Ich wünsche Dir, von all' dem Erlebten und Durchlittenen gute Genesung und vor allem Geduld.
Es braucht Zeit, bis die Wunden verheilen können. Alles Gute!

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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