Bei mir war es richtig schlimm, als ich noch Lithium nahm.
Ich konnte mich auf nichts länger als zehn Minuten konzentrieren. Stellte ich einen Topf auf den Herd, vergaß ich den. Also habe ich mir angewöhnt, auch dafür einen Wecker zu stellen. In Gesprächen konnte ich mich nicht beteiligen, weil ich ständig mit der Aufmerksamkeit abglitt, auch in ansonsten reizarmer Umgebung. Selbst konnte ich keinem roten Faden folgen, musste mir für jeden Arztbesuch Notizen machen, an denen ich mich entlanghangelte. Sogar in Chats war ich einfach viel zu langsam und reagierte erst zwei oder drei Minuten zu spät (tippen kann ich schnell).
Seit ich Valpro AL nehme, ist dies schlagartig besser geworden.
Ich kann zwei oder drei Stunden Büroarbeit erledigen (bis keine mehr da ist) oder sechs Stunden (mit Unterbrechungen für Bad und Küche) an meinem Roman arbeiten.
In Gesprächen fühle ich mich nach wie vor eingeschränkt, bin aber nicht mehr zu langsam, sondern einfach zu höflich, den anderen ins Wort zu fallen.^^
Soviel zu den kognitiven Problemen. Aus meiner Sicht: Nebenwirkungen der Medikamente und nicht Symptom der Krankheit.
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.