Hallo disturbed,
Konzentrationsstörungen können ein Symptom von Depressionen sein. Vergesslichkeit und
verlangsamtes Denken auch. Ist also kein Wunder, dass Bipolare so etwas haben.
Deine Frage ist aber: Wenn sie nicht in einer Phase stecken.
Dazu musst Du erst mal mitkriegen, dass die Depression vorbei ist. Das alles geht ja nicht
von jetzt auf gleich. Die Depression ist weg und schon hat das Gehirn die frühere Belastbarkeit.
Geduld haben viele Depressive nicht und abwarten können sie auch nicht.
Es heißt ja nicht nicht umsonst:
Depressive wollen etwas Bestimmtes tun, können es aber nicht.
Zur Stabilität kann ich sagen: Die kriegt man sehr langsam wieder.
Man muss auch sehen, welchen Belastungen das Gehirn ausgesetzt war. Einer Manie?
Fünf? Oder mehr?
Dann der falsche Blick auf Medikamente: die Standardbehauptung war hier oft, dass Lithium
schuld wäre an Konzentrationsstörungen. Und dabei ist es die Depression, die unter dem
Lithium liegt.
Wenn ich zu unserer Krankheit etwas wissen wollte, würde ich nie einer Studie trauen.
Sondern nur einem Bipolar-Arzt, der sich gut auskennt.
Außerdem gilt immer: Was für viele gilt, muss nicht für Dich gelten.
Man lässt sich nicht verrückt machen, von niemandem.
Ich hatte vor meinen beiden Manien (eine große, eine kleine) ein gutes Gedächtnis.
Und das habe ich jetzt auch.
Ich habe auch nicht mehr mit Reizüberflutungen zu tun wie nach sehr vielen Jahren
nach den Manien noch. Das dauert alles seine Zeit.
Du musst erst mal wissen, wo Du jetzt stehst, von Deiner Krankheit her.
Und dann muss Dein Gehirn Ruhe kriegen. Und die Medikamente, die Dir helfen.
Als Beispiel:
Solltest Du kiffen, kriegt Dein Gehirn nie Ruhe. Kiffer vergessen auch ständig etwas.
Und genau deshalb schreibe ich das, nicht um es mit Dir in Verbindung zu bringen.
Viele Grüße
Cornelia