Bin ich jetzt damit die Diskussion über Bipolare ohne Medikamente los?
Die wird mir ja übergestülpt, weil ich mich für Medikamente ausspreche.
Ich habe hier noch nie jemanden dazu gebracht, etwas zu tun, was er
oder sie für sich nicht richtig findet. Noch nie.
In diesen Baum passt und ich habe es schon geschrieben:
Ich habe ein gutes Gedächtnis. Und deshalb weiß ich, wer es zuverlässig
ohne Medikamente geschafft hat und wer an diesem Ziel so ziemlich
zerschellt ist.
Außerdem spreche ich mich nicht nur für Medikamente aus. Sondern auch
für Psychoedukation, für empfohlene Therapie, für Bipolar-Ambulanzen
und für gute Ärzte für Bipolare. Kann man nachlesen.
Jetzt schwenkst Du auf die Schwierigkeiten, die mit Medikamenten auftauchen
können. Ich lese das Forum seit fünfzehn Jahren. Ich weiß das.
Medikamente können schwierig werden, vielleicht werden nicht die richtigen
gefunden. Und dann Lebensereignisse, die alles kaputt machen können.
Vieles ist nicht vorhersehbar.
Aber, A20213: Das habe ich alles in meinem Psychoedukationskurs gelernt,
den Du so runtergemacht hast. Und da Du dort nicht gewesen bist, kannst
Du auch nicht wissen, was dort vermittelt wird.
Keiner sagt: Mit Medikamenten läuft alles wunderbar. Niemand tut das.
Fürs Protokoll. Du hast das eine Prozent nicht bestritten. Die Zahl als solche ist
mir glatt egal. Tatsache ist, es gibt kaum Bipolare, die zuverlässig und dauerhaft
ohne Medikamente auskommen.
Und solange ohne Medikamente für die meisten heißt, einen Rückfall zu erleiden,
der das Leben kaputt macht und vielleicht in langer Depression endet, solange
das so ist, werde ich hier jeden nach dem Grund fragen, warum er das hier als
Weg vorstellt. Für wen und warum?
Und jetzt bringe ich Dich und dc und wer sich angesprochen fühlt, so richtig
zum Schreien:
Euer Feindbild ist ja meistens die Pharmaindustrie. So böse und geldgierig.
Aber diese böse Pharmaindustrie hat mehr für meine Lebensqualität getan
als sonst jemand. Da kommt keiner ran: Ich kann schlafen, ich donnere nicht
in Manien, nicht mal in Stimmungsschwankungen. Und ich muss auch nicht
mein Leben in Kliniken verbringen.
Würde es meine Medikamente nicht geben, da weiß ich wie mein Leben
aussehen würde. Weggesperrt und nicht mehr in der Lage, klar zu denken.
Da schreibe ich Dir lieber, ehrlich wahr.
Täglich, wenn das sein muss. Hauptsache, meine Körperzellen werden mit
allem überflutet, was die so brauchen bei bipolarer Erkrankung.
Wie wäre das, wenn Du das mal richtig einordnest?
Wo bist Du denn ohne Deine Medikamente?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.19 20:25.