24. 06. 2019 18:46
Ich behandle ja bipolare Störung mit Schokolade und Eiscreme.
Ist aber schwierig, in der Depression schaffe ich es nämlich manchmal nicht, in die Küche und zum Kühlschrank zu laufen ...

Mannmann. Wenn ich alle diese Art Ratschläge über die Jahrzehnte befolgt hätte, wäre ich heute christlicher Ökotrophologe, veganer Supersportler und Yogameister, würde Shiatsu-Massagen unterrichten und hätte eine Meditationsschule.
Nicht.

Bei kleineren Befindlichkeitsstörungen, Zyklothymia und leicht(est)er Bipolarer Störung Typ 2 mit meinetwegen leichten Depressionen und leichten Hypomanien, bei sowas möge das ja alles noch irgendwie vielleicht hilfreich sein...
Aber da soll man sich nichts vormachen. Das ist nicht so häufig. Denn wenn es so leicht ist, wird es oft erst gar nicht diagnostiziert, bzw. es herrscht eh wenig Leidensdruck und damit Behandlungsnotwendigkeit. Die meisten Erkrankten unterschätzen den Schweregrad ihrer bipolaren Störung, oft sogar sehr, und sind es schon vor der Diagnose gewohnt, ihre Symptome zu verstecken, auszugleichen und herunterzuspielen.

Es gibt unter den ernsthaft Kranken sogar Spitzensportler, die an Depressionen leiden, mit Leidensdruck bis in den Suizid, darunter Radrennfahrer, Fussballer, Ringer, Boxer usw., ich glaube, die hatten alle genug sportliches Ausdauertraining. Da braucht man sich eigentlich nicht mehr zu fragen, ob das ein so wirksames Mittel ist. Ist es nicht.

Irgendwann muss man mit bipolarer Störung akzeptieren, dass man ohne Medikation nicht weiterkommt, wenn man das Schlimmste verhindern will.
Selbst diejenigen, die ein Leben ohne Dauermedikation wollen oder führen, werden nur in den seltensten Fällen eine Akutmedikation ablehnen, wenn es hart auf hart kommt. Wieweit man von Medikation profitiert, von welchen Medikamenten und in welchen Dosierungen, wie weit man den Spielraum lässt, zwischen zugelassenen emotionalen Spannweiten und Stabilität, was man prophylaktisch macht, und was als Akutmedikation, wie belastbar oder kreativ man dann noch sein kann, ob man dann arbeitsfähig ist, oder nicht, usw.usf., also alle Fragen der eigenen Lebensqualität und Selbstbestimmung, das alles steht auf einem ganz anderen Blatt und ist mit Sicherheit eine sehr, sehr individuelle Sache.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Laufen gegen Bipolare Störung

VaterS 2179 21. 05. 2019 12:31

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

CptBlack 684 21. 05. 2019 13:47

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

otacon 613 21. 05. 2019 21:07

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

Wesker 598 21. 05. 2019 21:47

Man muss da nur die Zeit abwarten

Lichtblick 617 21. 05. 2019 21:55

Re: Man muss da nur die Zeit abwarten

paradies 669 27. 05. 2019 11:55

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

dino 694 22. 05. 2019 17:19

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

VaterS 512 25. 05. 2019 21:25

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

Friday 470 28. 05. 2019 14:38

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

elsbeth 626 28. 05. 2019 19:37

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

zyklothym 615 24. 06. 2019 18:46

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

kinswoman 368 28. 06. 2019 22:52

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

Friday 565 02. 07. 2019 11:52

Re: Laufen gegen Bipolare Störung

abcd 617 25. 06. 2019 00:51



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen