Hallo Wesker,
da stimme ich mit dir nicht überein, wenn du auf Philosophie und Theologie verzichten willst, wirst du dein ganzes Leben damit beschäftigt sein, Symptome zu unterdrücken. Wenn du auf deinem Glauben beharren willst, dass deine Probleme mit Neurotransmittern zusammenhängen und mit Chemikalien bekämpft werden können, wirst du nicht vorankommen.
Ich gebe dir mich als Beispiel. Ich war der schlimmste Fall von Depression überhaupt, auch aus Ärztesicht. Ich war sehr lange in einem körperlichen Zustand, wo kein Arzt für möglich gehalten hätte, dass ich überlebe. Ich konnte vor 2,5 Jahren kaum einen zusammenhängenden Satz hervorbringen oder einen klaren Gedanken fassen.
Der Dilettantismus und Psychoterror ging in der Charité noch weiter und trotzdem lebe ich heute und komme ohne Medikamente aus.
Das habe ich nicht durch Psychopharmaka und Psychotherapie geschafft, sondern durch Beschäftigung mit spirituellen und philosophischen Thematiken.
Ich habe oft gehört, dass ich einfach vergessen und mich anpassen sollte. Das war noch nie und ist auch heute nicht mein Lebensweg. Pragmatismus, Opportunismus und Hedonismus liegen mir fern. Mir geht es um Wahrheit und Gerechtigkeit. Mit so einer Vergangenheit wie ich wären andere Psychiatrie-Opfer zu traumatisiert und stigmatisiert, um an die Öffentlichkeit zu gehen.
Julian