Hallo, Leute,
jetzt hat mein Bereichsleiter entdeckt, daß ich seit Monaten keine Abwesenheitsablage gemacht habe. Daß ich dafür kaum Zeit habe, wenn ich die ganzen Sachen für die Finanzbuchhaltung mache, wußte er, aber nicht das ganze Ausmaß. Ich soll jetzt am Montag eine Frist sagen, bis wann ich die Ablage 2016 fertig habe und bekomme dann in dieser Zeit nichts von der Finanzbuchhaltung. Ich fühle mich unter Druck gesetzt, da ich nicht weiß, ob diese Frist ausreicht. Eine bis Ende März hat er nicht akzeptiert. Außerdem wäre das Problem dann nur verschoben. Ich schaffe die Arbeit in zwei Stunden nicht, keiner schafft die Arbeit in zwei Stunden. Bis Ende Februar gebe ich auch noch die Arbeitszeitverteilung ab. Da kann der Bereichsleiter wenigstens sehen, wieviel ich für die Buchhaltung mache, die ursprünglich nicht zu meinen Aufgaben gehörte.
Einer Sekretariatsmitarbeiterin ist auch schon wieder gekündigt, einen anderen haben sie in der Probezeit entlassen schon letztes Jahr. Und ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin zu unglücklich, weil ich ständig zu hören bekomme, daß dies und das zu lange dauert. Aber ich finde keine andere Arbeit. Vielleicht wieder einen Mini-Job, aber ich darf wegen eines solchen meinen jetzigen nicht kündigen (Sanktionen vom Jobecenter).
Eine Bekannte hat mir geraten, von meinem Psychiater bestätigen zu lassen, daß ich diese Stelle wegen des Stresses nicht mehr ausüben kann und daher auch einen neuen Mini-Job suchen kann, wenn ich nichts anderes finde.
Ich bin hin- und hergerissen, da ich auf die 160 € auch nicht verzichten will. Allerdings bekam ich auch mehrere Male die Kündigung seitens des Arbeitgebers wegen Unfähigkeit.
Ich verstehe auch nicht, warum mich mein Arbeitgeber nicht mal eine halbe Stunde länger arbeiten lassen will. Für ihn wäre das kaum mehr Geld, vielleicht sogar weniger. Aber angeblich dürfen bei uns keine Hilfskräfte sozialversicherungspflichtig arbeiten.
Ich habe die letzte Nacht schon schlecht geschlafen und muß aufpassen. Nur meine Kollegen sind der Grund, daß ich nicht ganz das Brechen bekomme beim Gedanken an die Arbeit.
Was meint Ihr? Soll ich weiter abwarten und mich weiter bewerben oder irgendwie die Reißleine ziehen? Wie gehe ich mit dem Jobcenter dann um? Habe ich überhaupt noch eine Perspektive, da als Akademikerin ohne kaufmännische Ausbildung und langer Zeiten ohne Arbeit? Viele Fragen, vielleicht hat jemand eine Idee?
LG
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung