Hallo Johannes,
es ist sicher richtig, dass Pharmakonzerne und auch andere am Gesundheitswesen Beteiligte eine Gewinnerzielungsabsicht haben – das würde ich ihnen übrigens nicht zum Vorwurf machen. Zuweilen passieren in diesem Zusammenhang unschöne Geschichten, etwa wenn ein Pharmaunternehmen ein Wissen um negative Wirkungen zurückhält, und es gibt sicher auch echte Skandale.
Über all dem sollten wir aber nicht vergessen, dass die Pharmaindustrie unser Leben verlängert, angenehmer macht, erleichtert und auch nicht selten rettet. Wie viele Kinder stürben ohne Impfschutz, wie viele von uns könnten ihr Leben ohne Medikamente so leben, wie sie es jetzt tun? Ich hätte mich ohne Medikamente längst und mehrfach suizidiert. Allein auf Tavors Konto (das gefährliche Scheißzeug) gehen mindestens zwei der mir geschenkten Leben.
Dass Geschäftsinteressen oftmals den Vorrang haben, kann ich nicht erkennen – das passiert zwar manchmal, aber die Pharmaindustrie ist nicht das böse Kartell, das hier anklingt. Würde diese Industrie ihre Geschäftsinteressen außer Acht lassen, so gäbe es (in dieser Welt) weder pharmakologischen Fortschritt, noch eine adäquate Versorgung mit den vorhandenen Medikamenten. Ob es Dir gefällt oder nicht: Die Geschäftsinteressen der Pharmaindustrie retten Leben. Jeden Tag. Sie sind Teil einer jeden Bipolar-Therapie.
Konkrete Einzel-Skandale gehören verurteilt – aber die ganze Industrie an die Wand zu stellen, ist völlig verfehlt.
Grüße
Otacon
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