Ich kann das bestätigen, ich habe mein Studium als Dipl.-Ing.(FH) fast mit "links" absolviert. Damals wusste ich
nicht aus welchem Grund. Ich hatte die Krankheit, kannte sie aber nicht, in dieser Zeit überwogen die hypo-
manischen und manischen Phasen, schwer depressiv war ich noch nicht.
Was ich feststellen, in dieser Zeit brauchte ich oft lange Erholungszeiten, ich war ein Nachmittagschläfer
und ein Nachtarbeiter. Es ist meine Überzeugung, dass ein bipolarer Mensch eine erhöhte geistige Leistungs-
fähigkeit hat, nicht verwechseln mit Intelligenz, sein Gehirn verknüpft besser und er kann deshalb leichter
lernen.
Nachteil der Geschichte, dies ist kein Dauerzustand, man kann das nicht erzwingen, man muss sich seinem
Körper anpassen. Jemand, der seine Krankheit kennt, eine gute Medikation und eine gute Compliance hat,
dürfte mit einem Studium besser zurecht kommen als mit einer Lehre. Ein Studium ist mehr selbstbestimmt,
eine Lehre hat starre Regeln, ich absolvierte nach dem Studium noch eine Lehre als Kaufmann.
Das war der helle Wahnsinn, nicht die Lehre, das Lernen, das ging von alleine, es war das Umfeld, die Inhalte,
die Beschränktheit von Berufsschullehrern und die "Enge" im Betrieb, die ich kaum aushielt.
Ein Studium finde ich, wenn die Voraussetzungen stimmen, besser, es kommt unseren Bedürfnissen näher.
Peter