hi suncatcher, ich hatte von 1986-91 elektrotechnik studiert. seit 1986 habe ich bipo typ 2, also mehr depression. als ich damals studierte (ende der 20er lebensjahre, gute konstitution), konnte ich die depressionen relativ gut abfangen. zumindest so, das ich im lehrbetrieb mitmachen konnte. natürlich passiv (zuhörer, hausaufgaben-studium, kleine diskussionen). mit sport (joggen, schwimmen, radeln) oder spaziergängen in der natur konnte ich mich rel. fit halten. natürlich war (und bin) ich kein leistungsträger. der arzt und die medikamente spielten eine wichtige rolle (einstellung der medis, gespräche zur einlotung der eigenen position ...). auch die selbstdisziplin spielt eine rolle: thema alkohol, andere gifte (aufputscher...), schlaf, reizüberflutung (licht, geräusche...). Ich hatte gemerkt, daß ich, gut eingestellt, lange durchhielt, dann aber mal eine phase von 4 wochen brauchte um aufzutanken (raus aus dem st.-betrieb, viel schlafen, gut essen...). ein freund schrieb für mich mit und den rest habe ich im selbststudium einigermaßen kompensiert. im sommer kam ich rel. gut zurecht. im winter mußte ich viel kämpfen, um dran zubleiben.
da du bipo 1 bist mußt du also meine Erfahrung wahrscheinlich spiegeln ( aus schnell mach langsam, aus hell mach dunkel, usw.). du wirst bremser-medis brauchen und dich aber auch mal ausklinken müssen. wichtig, gerade bei manikern, ist eine kontrollperson (freund, verwandter...oder arzt bei gleichmäßigen dichten besuch). die dich von außen "beurteilen" und dir bei überschreiten ins manische bescheid geben und schnell helfen können. ein studienkollege ist da wahrscheinlich am besten. so meine erfahrung. aus der motivation zum studium kannst du kraft zur überwindung z.b. einer hypomanie schöpfen. ist die krankheitsschwere jedoch fortgeschittener wirds ernst und du mußt dich eine weile ausklinken. ich hatte noch in der ddr studiert: chemische keule, nix mit scheinen machen, egal wann. studieren, egal wie lang (natürlich im buget). heut ist da also ein größerer zeitrahmen und individualität zur erlangung eines abschlusses möglich. das ist schon motivation genug die sache anzugehen! und sind wir ehrlich, etechnik war auch sehr anspruchsvoll...mit sozialpädagogik od. ä. fähst du sicherlich belastungsfreier.
ich wünsche dir jedenfalls mut, kraft, auch spaß und erkenntnisgewinn, zeigs der krake!
ps: mein professor (mentor) war positiv überrascht, das ich durchhielt und den abschluß geschafft hatte, auch wenn ich die technische welt z.z.t weniger beglücke.
fredringer, 47, single, bipo2, cbz, lamo, sertralin