Hallo Miramis,
danke auch für deinen Beitrag.
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Miramis
Langfristig halte ich diese Denkungsweise für sehr kurzsichtig.
Denn der Aufwand, die Scherben nach dem totalen Zusammenbruch zusammen zu lesen, ist - wenn dies dann überhaupt möglich ist - vermutlich um einiges kostspieliger nicht nur für die Finanzen sondern auch für die Psyche.
Dies zu erkennen würde aber eine deutlich bessere Vernetzung benötigen und natürlich auch eine entsprechende Haltung der Entscheidungsträger.
Die Vernetzung wäre wichtig, aber ich sehe im Moment eher, dass jeder Akteur froh ist, wenn sie gerade mal ihre eigenen Arbeiten schaffen und sich nach außen hin eher abschotten.
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Miramis
Da ich mich gerade selber in der Ausbildung zur Genesungsbegleiterin befinde, sehe ich mich diesbezüglich auf einem Weg, der in eine wichtige Richtung geht und im besten Falle Brücken zu bauen und Augen zu öffnen vermag…
Nach nun fast 10 Jahren als Genesungsbegleiterin kann ich sagen, dass man im Einzelkontakt sicherlich hilfreich wirken kann für den Augenblick, aber die strukturellen und institutionellen Probleme sind dicke harte Bretter.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).