Also ich finde man sollte da so rational wie möglich ran gehen.
Ich und viele hier streiten doch gar nicht ab, dass Veganismus, Spiritualität und Sport gut für einen sein können, auch bei Bipolaren. Deshalb ist es doch auch erstrebenswert dem nachzugehen, auch aus anderen Gründen.
Der Konsens hier behauptet nunmal, dass es für die meisten als Prophylaxe allein nicht ausreichen wird, äußern Zweifel - nüchtern betrachtet ist das doch nichts Schlimmes. Das nimmt dir doch nicht die Möglichkeit es zu versuchen und dann dein eigenes Fazit zu ziehen. Gute Ärzte werden dir sogar sagen, dass man außerhalb von Kliniken/Praxen, mit einer für sich psychisch gesunden Lebensweise sowieso mehr erreicht als sie es in den Kliniken tun können - es geht ja gerade darum nicht in Phasen zu geraten und da ist das nunmal auch ein sehr wichtiger Aspekt, wo Medikamente allein nicht alles richten können - es wird ja auch versucht in Bipolarkliniken zu vermitteln. Es wäre genauso fatal einfach zu behaupten, Pillen rein und mach was du willst, obwohl du bipolar bist. Ich denke sich dessen bewusst zu sein und entsprechend reagieren, achtsam sein zu können ist sehr wichtig.
Jetzt ist deine Behauptung/Vermutung auf Basis eines Freundes, von Foren und Youtube, dass durch rohe vegane Ernährung und weitere Dinge die einem gut tun können ein Großteil der Symptome unter Kontrolle zu bringen und auch Phasen verhindern. Ich sehe das dann so, bzw. stelle mir folgende Fragen - wie bekommt man das am besten verifiziert und vor allem wie oft klappt das?
Ein guter Ansatz wäre doch mal in Länder zu gucken, wo sich die Meisten/sehr viele schon vegan ernähren dann zu gucken, ob dort die Rate von psychischen Problemen bzw. Bipolariät oder gar Schizophrenie? signifikant geringer ist. Mach das doch einfach mal, die Länder gibt es nämlich ... Genau das MUSS dann sogar in den Zahlen sehr deutlich sichtbar sein und dann kann man allgemeine Dinge vermuten...
Ich halte das für sinnvoller und so steigert man sich da auch nicht so emotional rein - wie gesagt niemand hier nimmt dir die Möglichkeit Dinge zu versuchen, die dir ein besseres Leben in Zukunft bringen und wollen dir diese auch nicht nehmen.
Ich bin übrigens der Meinung, dass es eben nicht die Lösung gibt - wenn Leute ohne Medikamente ein langes beschwerdefreies Leben führen können dann sieht das sehr individuell aus, hängt auch von vielen Faktoren ab (v.a. Ausprägung/Prognose der Erkrankung, auch Alter etc) und die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen diesen Weg finden ist eben gering, bzw. es kommt dann unter Umständen dazu, dass die Erkrankung schon viel zerstört hat, sodass es nicht mehr möglich ist eine Lösung für sich zu finden. Das heißt für mich also - ja möglich ist vieles, vor allem in Einzelfällen kommt es vor, aber es gibt eben bisher nicht DIE nachgewiesene Alternativbehandlung, den heiligen Gral für Bipolare - den gibt es nämlich bisher im Grunde überhaupt nicht. Wenn man dies krampfhaft abstreitet, dann will man nur in diese eine Richtung gucken - ist auch Ok. Man findet immer wonach man sucht, wenn man es denn will und das schränkt halt die Sicht ein, wenn man andere Ansichten ausblendet und nicht objektiv an die Sache ran geht - irgendwann sieht man nur noch das was man sehen oder wahr haben will.
Die Schulmedizin kann zumindest noch sagen, dass selbst ihre Behandlung nicht in allen Fällen (die Zahl ist nicht gering) zum gewünschten Erfolg führt und die machen das auch... In Kliniken werden mittlerweile auch Menschen eingeladen die länger ohne Meds leben und die berichten, wie ihr Leben so aussieht und das ist auch gut so. Die haben ihre Überzeugungen, da ihnen etwas geholfen hat, aber sie münzen das nicht direkt auf alle anderen um und sagen so und nicht anders - das ist einfach nicht zu verantworten. Zum Ausprobieren, ob es einem gut tut, vor allem wenn trotz Meds noch Symptome da sind, kann man dann auch reinen Gewissens raten und dann wird man es ja sehen. So ists ja mit den Meds dann letztlich auch ...
Fakt ist: egal wie du stabil bleibst/ein erfülltes Leben führst - du kannst sehr wahrscheinlich sowohl mit Meds oder ohne froh sein, dass es so gekommen ist. Dies kann sich nach jeder Phase nunmal für sehr lange oder gar für immer ändern - nur deshalb warnen hier so viele.
Und btw. ich würde es begrüßen, wenn sich hier welche melden wie gut es doch über Jahre läuft und was dazu beigetragen hat - egal ob nun mit oder ohne Meds. Aber zugegeben - die wenigsten machen das generell.
Man, man, wieder so lang geworden... :)
Gruß,
roobb
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.21 17:52.