Hier mein Brei:
Vor allem Anfangs versucht man nach Alternativen Behandlungen zu suchen, auch zwischendurch nochmal vereinzelt, wenn es mal wieder brenzlig wird, man irgendwie Hoffnung in was anderes steckt - meiner Meinung nach hat das alles mit mangelnder Akzeptanz der Krankheit zu tun. Ist bei mir nicht anders, spielt sich eher unterbewusst ab - braucht wohl noch eine Weile, bei mir jedenfalls. Bei mir drückt sich das so aus, dass ich vor allem nach Alternativen suche, wenn es mir mal irgendwie wieder schlecht geht.
Zur Antwort: habe schon sämtliche alternativen Sachen durch - auch in dem Stadium, indem die Krankheit noch ohne Medikamente kontrollierbar war, sprich sie nur aus mittelgradigen Depressionen bestand, nicht diagnostiziert, ohne Manien. Meine spirituellste Zeit hatte ich vor meiner Manie. Das war jedoch auch nicht der Manie geschuldet oder groß ein Auslöser - ich habe zuvor (ohne irgendwie (hypo)manisch zu sein) und während dieser anbahnenden Manie sehr ernst, oft, lange und regelmäßig praktiziert. Anyway: die Manie wurde trotzdem schlimmer, es war kein "Heilmittel", am Ende konnte ich nicht mehr still sitzen so getrieben wie ich war und dann war Klinik angesagt. Yoga habe ich auch vereinzelt auch länger betrieben aber nicht so intensiv wie die Meditation. Schwer Depressiv gings bei mir jedenfalls dann auch nicht mehr mit dem Meditieren - das wäre vllt. nur in einem intensiv Retreat über mehrere Monate möglich gewesen, wenn überhaupt. Alleinige Praxis jedenfalls unmöglich.
Mein Fazit: Alternatives hilf im besten Fall den Zustand bei normalen, mittelgradigen Schwankungen zu verbessern, auch vorzubeugen. Sie ist jedoch nicht als Prophylaxe-Ersatz zu sehen. Das sieht übrigens auch die Forschung so, also auch Forscher die durchaus der Meinung sind, dass Mindfullness definitiv eine unterstützende Wirkung bei Bipolarität hat und dies auch nachgewiesen haben. Sobald eine schwerere Phase, aus welchen Gründen auch immer, auftritt ist alles das ohne jegliche Wirkung und man ist besser dran auf Schulmedizin zu setzen - deshalb gilt dies auch bei der Prophylaxe, um erst gar nicht in die Phasen rein zu geraten. Logisch oder?
Gruß,
roobb
PS: Nichtsdestotrotz kenne ich auch Leute die
langfristiger stabil ohne Medikamente leben (Meditation oder spirituelles war da kein Baustein). Es ist jedoch die absolute Ausnahme - deshalb hier eher am Rande erwähnt. Langfristig ist hervorzuheben, da du sicher von mehreren möchtegern geheilten lesen wirst, dass sie nun aus dem und dem Grund geheilt sind oder stabil leben. Das tückische an der Erkrankung ist eben, dass sie meist erst auftritt wenn "irgendwas passiert" und es kann eben durchaus mal auch über mehrere Jahre "nichts passieren" und dann BOOM schlägt sie wieder mit aller Macht zu und kostet eben Lebensjahre/ im schlimmsten Fall das Leben.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.21 14:59.