Hallo
Du sagst es ja selbst: so kann es nicht weitergehen.
Doch genauso wird es weitergehen, solange sich deine Frau nicht auf eine Therapie (die auch die konsequente Einnahme von verschriebenen Medikamenten beinhaltet) einlässt.
Ich bin selbst bipolar und hab eine bipolare Mutter.
Meine eigene Mutter ist genauso ein Fall, sehr vieles was du schreibst trifft 1:1 auf meine Mama zu. Es wird immer Zeiten geben, in denen die relativ ausgeglichen ist, doch auch die anderen Phasen werden sich ziemlich sicher wiederholen. Mein Stiefvater war in genau derselben Rolle wie du, wollte helfen und die Mutter entlasten. Meine Mutter hat bis heute keine Krankheitseinsicht und reitet die Öko-Homöopatie-Welle konsequent, verteufelt die Schulmedizin. Stiefpapa hat ihr dann nach Jahren ein Ultimatum gestellt: entweder Therapie und Medikamente, oder Scheidung. So ist es dann auch gekommen, die Kinder lebten bei ihm bis zur Volljährigkeit. Mittlerweile ist meine Mama 67, und ich hab das Gefühl, dass die Phasen häufiger auftreten. Es ist für uns Angehörigen hart, weil wir in den guten Phasen immer denken wollen, dass die Krankheit geheilt ist, was bisher nie der Fall war. Im Gegenteil, die Phasen werden häufiger, vor allem die depressive Seite ist nun stärker ausgeprägt.
Was ich damit sagen möchte: Auch wenn ihr euch in der Beziehung wieder näher kommt (was gut möglich ist), so musst du jederzeit mit Rückfällen rechnen, auch nach Jahren (meine Mutte hatte früher 10 Jährige Abständ zwischen den Phasen, dann 5 Jahre, und mittlerweile 2-3 jährlich eine Manie).
Frage dich: Enttäuschung, die ewige Sorge die Angst vor Rückfällen, hältst du das aus?
So wie du schreibst, könnte eure Beziehung von einer starken Co-Abhängigkeit geprägt sein. Vergiss die eigenen Gefühle nicht, deine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie ihre!
Ach ja: herzlich willkommen im Forum! :-)