Hey hannah3,

in meinen Manien habe ich, zumindest nach der Diagnose meiner Bipolaren Störung, zum Glück relativ schnell, oft auch durch Rückmeldung meines Umfelds, Krankheitseinsicht und steuere dann mit Medikamenten dagegen. Wenn's dann nicht innerhalb 2-3 Tagen hilft, gehe ich in die Klinik. Mich selbst ohne Medis, nur durch meine erlernten Fähigkeiten da durch zu navigieren ist nicht möglich. Meine Selbstkontrolle fehlt und es würde alles nur noch schlimmer werden.
Vor Allem habe ich wie die meisten auf die harte Tour lernen müssen, wieviel Kraft es kostet, danach den entstandenen Scherbenhaufen zusammenzukehren. Auf so vielen verschiedenen Ebenen, aber auch die von Dir angesprochene Aggressivität, bei mir sprachlich gesehen. Immer wieder musste ich mich entschuldigen für Ausraster/Verfehlungen während einer Manie. Das will ich nicht mehr und es gelingt mir mittlerweile ganz gut, wie oben beschrieben dem Schlimmsten vorzubeugen, halt eben mit Medis.

Meine Hoffnung für dich ist, dass Du es mit dem von Dir beschrittenen Weg von Achtsamkeit, Emotionsregulation und Meditation schaffst. Das ist ein sicher langer und manchmal auch unbequemer Weg, aber wenn er für Dich und Deinen Mann gangbar und aushaltbar ist, wäre das klasse. Aber ich kann Deinen Mann verstehen, wenn er Dir empfiehlt darüber nachzudenken, ob Du es mit Medis versuchen möchtest. Super auch, dass er Dich dahingehend nicht unter Druck setzt. Das habe ich selbst in einer früheren Beziehung schon anders erlebt.


Es grüsst Dich herzlich verbunden mit den besten Wünschen

blended73

_______________________________________________________________________________
m / geb. 1973 / Bipolare affektive Störung I / Diagnose 10-2005