Wenn der Alkohol zur Sucht geworden ist reicht der Wille nicht mehr aus, das Verlangen ist physisch und psychisch. Es kommen unter der dem 'Stoff' sozusagen die seelischen Abgründe zum Vorschein und wer es sich besser vorstellen kann, es ist wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde, der berühmte Roman von Robert Louis Stevenson.
In meinem Verständnis hat jeder Mensch positive und negative Anteile in sich die je nach Charakter, Prägung oder bürgerlichem Verhalten mehr oder weniger zum Vorschein kommen. So kann es sein, dass bei Wegfall der bewussten Selbstkontrolle die negativen Bereiche dominieren. Nicht der Alkohol ist böse, im Gegenteil, in kleinen Mengen ist es ein Heilmittel, sondern was der Alkohol bei Missbrauch weckt können die negativen Anteile sein.
Alles auf der Welt ist polarisiert, nicht nur die bipolare Störung, stets gibt es warm/kalt, süß/sauer, positiv/negativ usw. und so ist auch der Mensch gut und böse in unterschiedlichen Anteilen zu unterschiedlichen Situationen.
Zu einem Krankheitserreger, einem Virus böse sein und ihn somit unschädlich machen, ist sehr positiv für das Leben aber unter Alkohol die Freunde der Freundinnen hemmungslos anbaggern ist auch böse, jedoch für die Freundschaft nicht positiv. Ähnlich wie in den Märchen früher das Wasser des Lebens und das Wasser des Todes, man brauchte beides wollte man Heilen. So bin ich auch der Ansicht, es ist nicht der Alkohol selber in dem das Böse steckt oder einer anderen Droge, es sind die menschlichen Anteile aus dem Bewussten aber vor allem dem Unbewussten, die geweckt werden und dann im Verhalten sichtbar sind. Es hilft nichts, das Problem ist und bleibt der Mensch, er wendet die Dinge aus der Natur an oder stellt sie künstlich selber her, da führt kein Weg dran vorbei.
Man kann wie bei den AA eine höhere Macht zu Hilfe rufen und so Unterstützung bekommen die positiven Anteile zu fördern und die Negativen abzuschwächen, dann lässt der Schmerz nach.
Ich beschäftige mich philosophisch seit geraumer Zeit mit diesem menschlichen Verhalten unter verschiedenen Einflüssen, sowohl inneren als auch äußeren und da sind Drogen in welcher Form auch immer, sehr interessant.
Das Verhalten kann nur so ausfallen, mit dem was da ist und das steckt nicht im Bier oder Schnaps, es verändert den Gehirnstoffwechsel, somit das Bewusstsein und es entsteht der Zugang zum Unbewussten. Das ist es was sich im Verhalten ausdrückt. Das ist bei 'normalem' Gehirnstoffwechsel genauso, wird er gestört, tritt ein Verhalten zu Tage was als Symptome bezeichnet wird und kaum positiv sind.
Das ist bei depressivem oder manischem Verhalten auch so, der Gehirnstoffwechsel ist gestört, z.B. durch Mangel an Lithium und es kann durch die therapeutische Dosis ausgeglichen werden.
Wir haben von sehr alten Menschen, die über hundert geworden sind, gehört, sie haben in unregelmäßigen Abständen ein Gläschen selbst gemachten Schnaps getrunken, da wirkt der Alkohol sehr positiv.