Hi fünkchen,
ich denke, dass man viel über den
bewussten Umgang mit bestimmten Situationen erreichen kann. Da geht es nicht um Gedankenkraft im engeren Sinne, sondern um die Frage, wie kann ich gute Zeiten nutzen und wie nutze ich Krisenzeiten.
In guten Zeiten kann man sich auch auf eine spielerische Art mit dem bisher Geschehenen auseinandersetzen und vielleicht Szenarien gedanklich durchgehen, wo man zukünftig anders reagieren würde. Ich nenne es auch, die Kompensationsmöglichkeiten, die eine Krisensituation dämpfen können, aufzutanken. Das sind von Gedankenspiele bis hin zur Regeneration des Körpers.
Das Wort spielerisch ist mir hier ein bisschen wichtig, da es ansonsten mit bloßer Rationalität schwer wird. In dieser Zeit kann man dann auch das eigene Ich über Wissensaufbau soweit stärken, dass man in eine Krise vielleicht auch charakterlich gestärkt reingeht. Hinsichtlich des Wissens geht es mir auch darum, zu erkennen, wie agiere und reagiere eigentlich auf verschiedenste Situationen.
In der Krise, dies habe ich über Jahre mir angelernt, finde ich es interessant, wenn man noch in der Lage ist, an einem tiefen,
aber noch machbaren Punkt, erste Ideen zu entwickeln, wie man mit und vor allem kurz nach der Krise agieren will. Das Schlimmste ist aus meiner Sicht, wenn am Tiefpunkt die schwere der Krise durch eine absolute Hoffnungslosigkeit (= völlig normal) determiniert wird. Am tiefsten Punkt geht erstmal nichts, auch bei nicht, aber dann mit Geduld und einer Handlungsvariante im Hinterkopf langsam sich herauszuholen bzw. sich herauszukämpfen, das wäre meine Idee. Wichtig ist nur, dass dieses Denken realistisch mit kleinen machbaren Schritten beginnt.
Weg von der sehr tiefen Krise, führt es bei mir bei kleineren Tiefs, die es hin und wieder gibt, relativ zeitnah zum Herauskommen aus der negativen Situation und zu einer Entspannung der Lage.
Zusammengefasst ist meine persönliche Erfahrung, wenn man in guten Zeiten zwischendurch sich Szenarien vordenkt, behält man in der Krise länger den Überblick. Wenn man es in der Krise, natürlich geht nicht jede Tiefe, irgendwie noch den Kopf für eine Dann-Strategie nutzen kann, könnte man eine realistische Motivation trotz Krise aufbauen. Ich denke dabei auch, dass die Vorleistung in der normalen Zeit dem Krisendenken Substanz verleiht.
Umso größer das Wissen um die eigene Schwäche und um die eigenen Kapazitäten sowie um das Umfeld, desto besser gestärkt könnte der eigene Wille bzw. die Gedankenkraft sein. Und dies wiederum könnte Stabilisierung bedeuten.
Dies ist meine spezielle Erfahrung und ich weiß um die Individualität solcher Zeilen.
Viele Grüße nebulos