Hi Spheniscus,
Ich gehe sehr gesund mit Trauer um, aber in meiner Familie haben vor allem die Probleme, die zum Beispiel nicht richtig trauern und weinen und davor weglaufen.
Was mir hilft:
Die ersten 2-3 Wochen trauere ich sehr intensiv und bewusst. Ich gehe zur Arbeit, aber es ist ok, wenn ich auch mal weine. Und ich weihe meine Kollegen ein. Abends trauere ich dann immer zwei Stunden richtig bewusst, zünden eine Kerze für den Verstorbenen an, höre traurige Musik und weine viel. Danach kann ich mich Dingen zuwenden, die nichts mit Trauer zu tun habe. Ich treffe mich auch mit Freunden, damit ich mich nicht einsam fühle und auch an etwas anderes denken kann.
Auf der Arbeit mache ich mehr Pausen, gehe mittags mindestens eine halbe Stunde spazieren.
Auf lange Sicht hilft mir so eine intensive Trauerphase gerade am Anfang, die Trauer in leichter Form in mein Leben zu integrieren und den Tod zu akzeptieren.
Es mag komisch klingen, der richtig intensiven Trauer jeden Tag eine Routine zu geben, aber mir hilft das sehr zwei Stunden lang richtig richtig intensiv zu trauern. Und mich auch nicht im Alltag zu schämen, wenn Mal die Tränen kommen.
LG
Tagtraum
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.19 22:04.