Hallo FANNY,

ich bin auch md-Vater,

wenn ich Deine Zeilen lese, bekomme ich den Eindruck, dass Deine Gedanken zum groessten Teil um Deine und Deines Vaters Krankheit kreisen und dort hauptsaechlich auf die Krankheitssymptome des Vaters fokussieren.

Du beschreibst Deinen Vater als wandelndes md-Symptomlager und beschreibst mit keinem Wort seine Persoenlichkeit. Ich gehe mal davon aus, dass Du diese der Persoenlichkeit zugeordneten Eigenschaften nicht mehr siehst, vielleicht, weil Du Dich jetzt aktuell 'zu sehr' mit den Symptomen beschaeftigt hast.

Wenn Du genauso 'vom Kopf her' ran gehen willst, kannst Du von Deinem Vater neben dem 'md-Symptom-Inventar', dass Du ja schon hast, noch eine Persoenlichkeitsinventar versuchen aufzustellen, da gibt es Testboegen fuer.

Wenn Du mehr pragmatisch herangehen willst, waere es vielleicht zu versuchen, einmal im Geiste drei Schritte zurueck zu treten, einen Blick auf den Hintergrund zu werfen.

Du liebst Deinen Vater einerseits, moechtest aber andererseits Deine Autonomiewuensche zunehmend ausleben, waehrend er Dich vielleicht noch wie ein Kind behandelt.

Dies kann/sollte auch im Gespraech mit Deinem Therapeuten geschehen, wenn Du noch Kontakt zu ihm hast.

Im Uebrigen gratuliere ich Dir zu Deiner gelungenen Bewaeltigung der Esstoerungen, das finde ich ganz gut zu hoeren, auch fuer andere, die aehnliche Schwierigkeiten haben. Es kommt ja manchmal auch noch das selbstverletzende Verhalten (Ritzen) hinzu, das Du ja nicht hast.

Gruss Ulli