Ja, auf jeden Fall war es das beste Jahr seit 15 Jahren, aber damals war ich einfach schwerst verliebt.
Grad eben gings eine Woche aus dem tiefsten Tal wieder aufwärts. Und jetzt hat's meine liebe Frau erwischt.
Ich könnte nur noch schreien, und alles dreht sich in meinem Kopf.
Weil sich's in ihrem Kopf so dreht. Drehschwindel-Attacken, Tinnitus, zeitweilige Schwerhörigkeit.
Habe sie gestern in das Krankenhaus geschickt, in dem ich letztes Jahr war, bevor ich in die psychosomatische Klinik ging.
Meine eigene Diagnose damals lautete: Tinnitus aufgrund einer beginnenden Schwerhörigkeit.
Aber die in dem Krankenhaus haben meine Frau gestern als gesund gleich wieder nach Hause geschickt.
Blöd nur, daß ich ihre Symptome leider sehr genau kenne - aus der Beschreibung von Betroffenen und von Exerten, letztes Jahr, in meiner Ohrenklinik . Ihre Symptome deuten eindeutig hin auf eine (sehr seltene) Erkrankung des Innenohres.
Ich habe letztes Jahr in dieser Tinnitus-Klinik von dieser Krankheit gehört. Da war ein Arzt,
der ist Experte für speziell diese seltene Ohrenkrankheit, weil er selber dran leidet.
Er hat -zig Bücher zu dem Thema veröffentlicht. (Morbus Meniére).
Hab gestern bei dem nachgelesen. Er schreibt, Ursache für diese Krankheit kann neben Stress
eine vorangegangene Infektion im Ohr sein. (Sorry, ich muss mir das jetzt alles von der Seele schreiben).
Und meine Frau hatte (!!) vor ein paar Wochen einen Abszess in Gehörgang (den meine ambulante
HNO-Ärztin ihr entfernt hat.)
Also, sämtliche Kriterien dieser Krankheit (insgesamt 6, inclusive Übelkeit!!) kommen bei meiner Frau zusammen.
Und die in der HNO-Abteilung der Klinik schicken sie als gesund nach Hause!!!
Ich könnte hinfahren und sie alle hauen.
Denn wie ich schon geschrieben habe - ich selber habe viele Jahre Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen
mit chronischer Schädigung hinter mir. "Auf dem Ohr" bin ich extrem empfindlich.
Und ich erlebe immer wieder Ärzte, die keine Ahnung haben, und ich muss mich dann um alles
selber kümmern.
Und jetzt also meine eigentlich kerngesunde Frau. Und warum kriegt sies nun auch ausgerechnet an den Ohren,
und ausgerechnet so eine seltene Krankheit.
Und warum wird sie wie ich schwerhörig, und warum dieser schreckliche Tinnitus?????
Vor 5 Jahren ist sie allerdings auch schonmal psychosomatisch krank geworden. Das war mit einem sehr starken Dauerschmerz
verbunden. Wir wissen, daß das damit zusammenhing, daß sie meine Krankheit irgendwann nicht mehr mittragen konnte.
Nach unserer zeitweiligen Trennung waren ihre Schmerzen weg!
(Genauso wie die Neurodermitis meiner Tochter damals sofort wegging, als meine erste Frau mich rausgeschmissen hatte. Wie man sich mit solchen Erfahrungen wohl fühlt.....)
Und jetzt sitz ich hier, und alles dreht sich in meinem Kopf. Ich kann meiner Frau doch nicht sagen, welchen beschissenen
Verdacht ich habe, ihre aktuellen Symptome betreffend.
Das schlimmste daran ist: Wenn es dieser Morbus Meniére ist, dann ist der oft regelmäßig mit Erbrechen
verbunden.
Und meine Frau leidet schon ewig an der Vorstellung: Wenn sie sich irgendwann mal übergeben müsste,
dann würde sie daran ersticken und sterben.
Wenn ihr übel wird, dann bekommt sie panisch Angst, Todesangst.
Sie kann bestimmte Sachen nicht essen. Sie kann keine einzige Tablette schlucken, weil
sie diese Todesangst hat.
Sie macht seit Jahren Psychotherapie. Diese Angst konnte sie keinen Millimeter abbauen.
Und jetzt droht ihr eine chronische, unheilbare Krankheit, bei der sie ständig kotzen müsste?!?!!!?!
Was mach ich denn jetzt?
Also ich habe schon eine Mail formuliert an meine (sehr sehr nette) HNO-Ärztin, die mich damals
in dieser Tinnitus-Klinik behandelt hat. Die kennt sich mit dieser komischen Krankheit auch sehr gut aus.
Ich beschreibe die Symptome und frage um Rat.
Und zusätzlich schreibe ich diesem Morbus-Meniére-Experten, mit dem ich letztes Jahr ja auch sehr netten Kontakt hatte.
Und wahrscheinlich rufe ich auch den Professor in unserer hiesigen HNO-Klinik an. Der wird sich auch an mich
erinnern vom letzten Jahr, als ich bei ihm war. Mal sehen, was der zu diesem Pfusch seiner
Assistenz-Ärztin sagt.
Und bis dahin muss ich meiner Frau gegenüber den Schnabel halten, was meinen Verdacht betrifft.
Das wird nicht grade leicht für mich. Aber wenn ich ihr was sagen würde, sie würde zusammenbrechen
und voll die Panik kriegen. Todesangst, und so etwas.
Super Situation, nachdem ich grad aus dieser grässlichen Depression aufgetaucht bin.
Irgendwie hört es doch nie auf, dieser Dauerstress. Eigentlich schon seit Jahrzehnten.
A.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.13 13:17.