Danke Wesker für dein erzählen deiner Geschichte.
Du hast mich mitgenommen und es hat mich z.T. mitgenommen.
Weißt du, wir haben uns früher in der SHG manchmal unsere ich sage mal "Glanzstücke" erzählt. Oft so eine tragisch-komische Mischung und wir konnten oft lachen. Wer lachen kann über sich selbst, ist auf dem Weg der Heilung, manchmal mit tränendem Auge. Nach den Jahren in der SHG habe ich noch oft diese Geschichten anderer, ich könnte auch sagen Öffnungen, angehört.
Deine Geschichte toppt alles, in der Dramatik mit SEK und Tränengas manoman und in der zuvor gelebten Lieblosigkeit und Druck der Familie, in dem nicht hinschauen auf deine Kindheits- und Jugendzeit, nicht aufmerksam werden ohne Hilfsmöglichkeiten. - und du warst
17! Dann wurde der "Symptomträger", wie es früher hieß, weggesperrt, isoliert in ener Zelle. Krass.
Dein Bruch, ich vermute vielleicht weitreichender als es die Familie betreffen kann, ist sowas von nachvollziehbar.
Dann hat dein Vater selbst eine Entwicklung gemacht durch Suizide von Jugendlichen im Arbeitsumfeld. Das würde ich ihm hoch anrechnen. Jedes Jahr wird am Brandenburger Tor in Berlin an Jugendliche erinnert, die sich suizidierten. Einmal habe ich das gesehen, als einige hundert Menschen sich dort stellvertretend flach auf den Boden legten.
Hast du bestätigt bekommen, ja es gibt psychische Probleme und ja sie können einen Menschen kaputt machen. Ich füge hinzu, auch der gesellschaftliche Umgang mit psychischen Problemen im einzelnen, im ganzen und im besonderen kann einen Menschen mit psychischen Problemen kaputt machen.
Schwarze Schafe hin oder her, ich mag ja schwarze Schafe, auch solche die mit der Zeit umgefärbt wurden von vorzeigeweiß auf schwarz.
Quote
Wesker
"Ihr kennt das sicher von anderen Fällen her: Das man Kinder so unter Druck setzt, das sie zerbrechen."
Ja, das kennen sicher viele von uns.
Quote
Wesker
"Das man erwartet, das die Kinder an die Erfolge der Väter und Mütter anknüpfen, Fehlschläge und Verlieren ist nicht."
Das ist wiederum eine besondere Ausprägung der Härte bei dir aus meiner Sicht. Aber, du wärest nicht bipolar und einer von uns, wenn du nicht Kreativität und Intelligenz daran setzen könntest, aus all dem und in deiner Familie und vielleicht auch in ihrer Tradition dir daraus was lohnenswertes einfallen zu lassen für deinen weiteren Weg, immer nach dem Motte von Oscar Wilde, am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese bipolare Note, reflektiert und Sinnstiftend, in eure Familientradition zum Segen für die dir Nachfolgenden einbringen kannst.
Dir einen schönen 4. Advent,
LG
s.