oh das tut mir sehr leid, das ist schwer!
ich habe meine beste Freundin durch Suizid verloren, es war ein Schock. Ich war jung, hatte mich gerade stabilisiert, meine kleine Familie, ich war gerade einfach am Leben, und dann das.
Es war als würde mir jemand das Herz zerreissen. Rückblickend kann ich sagen, ich hatte danach PTBS-Symptomatik, resp. das flammte dann wieder auf.
ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, darüber. Darüber nachgedacht, was ich hätte tun können, wie ich es hätte merken können, warum sie nichts gesagt hat. etc. Das hat mich sehr lange begleitet. Ich konnte es lange nicht verarbeiten. Immer wenn ich an sie dachte, der Schmerz war einfach da.
Ich kannte zu dem Zeitpunkt selber Suizidgedanken nicht, ich hatte zwar für mich schwere Depris etc.. jedoch keine Suizidgedanken.
Jedoch mein Vater hatte nach einem Unfall suizidale Krisen, und es erschreckte mich als Kind sehr, ich hatte panische Angst.
Ich hatte tw. psychotische Zustände, aber keine Suizidgedanken.
Die kamen erst mit der Aufarbeitung der ganzen Geschichte. resp. zuerst bekam ich diese Symptomatik,sehr seltsam, und dann kamen ERinnerungen hoch, und dann wurde ich sehr suizidal. Für meine Verhältnisse.
Und dann blieben diese Suizidgedanken Jahre zu Gast.
Sie waren einfach immer da, latent, an einigen Tagen schwer, an einigen Tagen kaum..im Wechsel.
und manchmal lähmend. da überkam mich ein Schmerz, es ist genaugenommen kein Schmerz, es war Blei auf dem Herz..abartig..und das war sehr schwer auszuhalten.
bei der letzten Krise erneut schwere Suizidalität..lebendig tot umschreibts am besten..
nun sind sie weg.
Ich hoffe das bleibt noch länger so.
Jedenfalls als ich das erste mal schwer suizidal war, hatte ich dem Therapeut versprochen, dass ich ihn, wenn es so sein sollte, anrufen würde.Was ungefähr zwei dreimal der Fall war. Dann redete er mit mir..und danach konnte ich mich wieder etwas fassen.
Bei mir sind es jedoch auch die Kinder, die mich gehalten haben. Ganz klar. ich wollte ihnen nicht das Herz zerreissen. (doch wenn es ganz heftig wird, kann man nicht mehr dahin denken)
Der Therapeut war Klasse..ich bin ihm tief dankbar. Den die Worte . die er damals sagte haben sich eingeprägt, und ich kann sie manchmal in Krisen auch abrufen.
Ich hab meinen Kindern und meinem Umfeld nichts gesagt, jedoch ich war geistig derart abwesend, das war eben dennoch schlimm, vor allem für die Jüngste. Sie hat mir das lange nachgetragen, und bei der nä Krise hatte sie Angst, sehr Angst, da war gerade ein Suizid passiert, und ich glaube sie hat realisiert, das dies aus solchen Zuständen geschehen kann.
Ich hab mir auch im Net Hilfe gesucht, und mit der Zeit war ich so weit, mir den Suizid innerlich zu erlauben. so quasi als eine Möglichkeit zu sehen. so quasi , ich kann sterben wenn ich möchte, doch auch die kleine Frage,wenn dasso ist, vielleicht.. das minimal kleinste, was ich noch tun möchte, und das zu tun..ich weiss nicht wie, jedenfalls habe ich mich mit Unterstützung des Theras langsam wieder ins Leben gehangelt.
ich mache zwar schwere Dinge, auch mal gefährlich..
dennoch hab ich Angst vor kleinster z.b.Verletzung, Blutnehmen etc. Vielleicht hilft das auch noch.
Und ich hab mir oft gedacht, wer michfinden würde, wie..und das wollte ich auch nicht.
Dann als ich diese schwere Zeit hatte, gabs eine Kollegin, da spürte ich, das was nicht stimmte, ich habe sie angesprochen, und sie am nächstenTag panisch gesucht, als sie sich nicht wie versprochen gemeldet hat.
da ist nichts passiert, ich war sehr erleichtert. Ein Jahr später ist es dann doch passiert, jedoch nach Mobbing und Kündigung, was ich nicht wusste. Ich war geschockt. Gelähmt, und es haute mich hin. Ihre Geschichte war zweifellos sehr schwer. ich kann ihren inneren Schmerz nur ahnen.
Leider hatte ich bei ihr das Gefühl, dass der Täter gesiegt hat. Das hat mich sehr aufgewühlt.
Und leider war ich noch nicht fähig über meine eigenen Suizidgedanken zu sprechen..vielleicht hätte das helfen können, das sie mit dem Scheisx nicht alleine ist.
Diese Dinge werde ich nie vergessen, ich bin erleichtert, dass im Moment Ruhe ist.
Eines möchte ich noch anmerken, denn Suizid als Androhung, das hab ich nämlich auch erlebt..bei ner Trennung, das hat mich vermutlich aufgrund meiner Kindheit zuerst gelähmt, irgendwann hatte ich die Kraft, die Drohung auf sanfte Art zurückzuweisen. Sozusagen, die Verantwortung zurückzugeben. Und es ist dann zum Glück nicht passiert.
Trennungen und Suizid ist ein schweres Thema.
Einmal las ich: ungefähr: Suizid ist die erlebte totale Abwesenheit von Beziehung(?)
weiss nicht ob das stimmt.
Bei mir stimmte es schon, da ich bei Phasen mich sehr zurückzog, und durch den Zustand Beziehungen nicht vertragen habe. oder umgekehrt...es war wie ein Teufelskreis.
es hat sehr unterschiedliche Aspekte,
und da es den Werther Effekt leider gibt, finde ich ein sorgsamer Umgang mit dem Thema nötig.
lg tschitta
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.17 22:32.