Liebe/r anonym,

Liebe MD?s, die ihr euch wehrt, einzusehen??

Wir sind verzweifelt und wir haben Angst. Angst die uns stets begleitet. Wir machen uns Gedanken um euch, es zermürbt uns. Wir sind gefangen von dieser Krankheit, unser Selbstbewusstsein schwindet dahin, wir wagen es nicht mehr an uns selbst zu denken, wir verbieten uns, unsere eigenen Sorgen und Probleme zu äussern, wir fühlen uns schuldig, gesund zu sein. Es wird von uns gefordert, Verständnis zu haben, geduldig zu sein, stets zur Verfügung zu stehen, zu verzeihen..immer und immer wieder. Wir zweifeln an uns selbst, überhäufen uns mit Selbstvorwürfen, wir schämen uns unserer Ratlosigkeit, unserer Ungeduld, unserer Wut. Wir haben Angst euch entgegenzutreten, wir wissen nie was wir vorfinden, wir müssen uns stets nach der momentan gegebenen Situation richten, wir müssen akzeptieren was uns gerade geboten wird. Wir werden von Aerzten in die hinterste Ecke geschoben, man will mit uns nichts zu tun haben, wir sind nicht krank. Wir versuchen zu erfahren wie ihr euch fühlt, wir möchten diese Krankheit verstehen lernen, wir möchten damit umgehen können - es wird uns verweigert. Wir leben von der Hoffnung auf ein vielleicht. Wir versagen uns, herauszuschreien wie wir uns fühlen, sind wir beschimpft worden, verletzt worden, belogen, betrogen?unzählige Male. Wir versagen es uns, euch zu sagen dass wir müde sind. Es wird uns nicht erlaubt. Wir sollen an euch denken, an euer Leid. Wir sollen still sein, sollen nicht über unsere Verletzungen reden, euch kein schlechtes Gewissen bereiten. Wir dürfen euch nicht sagen, dass die Welt sich nicht nur um euch dreht.Unsere Hand soll stets bereit sein zum Ergreifen.
Wir informieren uns über diese Krankheit, versuchen euch dazu zu bringen es auch zu tun, versuchen unserem Umfeld zu erklären. Wir schlagen uns herum mit euch, den Aerzten, der Familie, den Freunden, Fremden.Wir stossen auf taube Ohren, auf Unverständnis. Wir haben die Wahl selbst unterzugehen oder unsere Liebe zu euch in unserem Inneren zu unterdrücken und uns zu distanzieren. Jeder dieser Wege ist schmerzlich. Wir versuchen euch zu erreichen damit ihr uns auch zuhört. Wir warten auf eine Entschuldigung, sind wir wieder verletzt worden. Wir warten auf eine Dank, haben wir euch wieder einmal von Pillen vollgepumpt oder in einer Blutlache liegend im letzten Moment gerettet. Wir möchten Verständnis, auch wir sind nur Menschen. Ihr behandelt uns schlecht . Wir zittern, seid ihr auf eurem Höhenflug, wir leiden, seid ihr in den Tiefen versunken ? wir können eure Phasen nicht nachvollziehen - wir sehen euch nur zu und das - das könnt ihr auch nicht fühlen??

Mady,
eine Angehörige die versucht Erlebtes in den Griff zu kriegen..irgendwann vielleicht, hoffentlich