Hallo fahni,
Diagnostik ist Stigmatisierung. Diagnosen können nur erstellt werden durch Zuordnung von Merkmalen bei einem erkrankten Menschen zu einer bestimmten Kategorie, die bei der Bipo auch immer gleichzeitig soziale Kategorie ist, gesellschaftlich leider noch immer ein sozial extrem negativ bewertetes Merkmal (dem Stigma). Als Verhandlungsbasis kann ich die Diagnose nicht sehen.
Die Diagnose zu erhalten kann erleichtern nach langer Suche, sie kann auch erdrücken oder Selbststigmatisierung in Gang setzen. In unserem sozialen System geht´s leider nicht ohne Diagnose. Gerade im psychiatrischen Bereich finde ich das Fokussieren auf Diagnosen in vielen Kommunikationssituationen eher hinderlich.
Ich habe nie eine Diagnostik durchlaufen. Nach meinem Switchen nach einer Unmenge von AD´s war die BS klar nach vordem einigen Jahren Depression. So allmählich frage ich (nach > 35 Jahren), kam und kommt das überhaupt bei mir hin? Typisch BS fühle ich mich weniger. Aber wozu soll ich nun eine Diagnose ergründen wollen, da dieser Prozess mir sowieso nix mehr bringen würde?
Nun gut, ich habe die BS seit langem akzeptiert, meine Version davon, die dann ebenso meine Version der Behandlung bringt. Damit geht´s mir gut, warum das also ändern?
LG
s.