ich habe das Buch jetzt auch hier, kann es aber grad noch nicht lesen. Ich denke, ich brauche noch etwas Zeit dafür, bis ich es in die Hand nehme. Trotzdem an dieser Stelle schon mal Dank für für deine Zeilen, Gedanken und Eindrücke über das Buch.
Ich als Betroffene bin mit dem Thema Zwang auch sehr zerrissen innerlich. Selber war ich dem glücklicherweise nicht ausgesetzt. Klar, man hat mich auch mit Haldol zugepumpt früher. Die Nw. waren schon traumatisch, isb. weil ich beim ersten Mal erst 17 war und mit völig unerwarteten Krämpfen konfrontiert wurde, einschließlich Zungen-Schlund-Syndrom, was nicht ungefährlich ist. Niemand war auf sowas vorbereitet, weder meine Eltern noch ich.
Aber zusehen zu müssen, wie Menschen sich komplett materiell ruinieren, ihre Wohnung verlieren und in die Obdachlosigkeit geraten, weil es keine Eigengefährdung darstellt, ist auch hart. Oder es in unserer Region nicht als Eigengefährdung gilt, wenn sich jemand in einer inzwischen hochverzweifelten Manie bei Minusgraden mitten auf die Straße legt. Ja, rein in die Klinik mit Tatütata und nach drei Tagen Selbstentlassung möglich ist, und das Theater geht weiter.
Wenn diese Menschen ihre letztendlich doch zu ihnen haltenden Familien nicht gehabt hätten, die alle selber nervlich auf dem Zahnfleisch krochen,..., nicht auszudenken, wo diese Menschen jetzt wären. Und die Familien dann völlig fertig sagen "nochmal stehen wir das nicht durch" egal wie groß die Liebe ist. Und Angehörige haben halt auch nur EIN Nervenkostüm, was sie sich ruinieren können mit all seinen psychischen und psychosomatischen Ausprägungen.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.02.23 15:00.