Wenn Manien vergleichsweise mild verlaufen und man zwar verrückte Dinge tut, aber nichts wirklich gefährliches, verbotenes oder unsittliches, dann ist so ein Zustand nicht leicht zu unterscheiden von einer extrovertierten, sehr lebhaften Person. Sowas wird daher nicht unbedingt als krankhaft eingestuft.
Ich hatte auch das Problem, dass meine manischen Phasen recht lange nicht ernst genommen wurden. Es wurden daher überwiegend meine Depressionen behandelt. Erst mit der Zeit kam auch mein Psychiater darauf, dass ich recht häufig mindestens hypomanisch unterwegs war. Daher dauerte es auch recht lange, bis ich die richtige Medikation erhielt, die Hypomanien verhindert. Inzwischen bin ich über sechs Jahre stabil.
Ich mache niemandem Vorwürfe, dass sie das nicht gleich erkannt haben. Niemand von denen ist oder war so nah an mir dran, dass sie das Offensichtliche erkennen konnten. Sehr viel spielt sich ja auch im Inneren ab und das teile ich nur wenig mit. Und über die gefährlichen und verbotenen Dinge, die ich getan habe, habe ich nicht wirklich gesprochen. Bei mir ist die Manie wie so ein Eisberg im Wasser, ein kleiner Teil ist an der Oberfläche zu sehen, aber das Meiste spielt sich unter der Oberfläche ab.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.