Hallo Tinaeliese,

die Sache mit dem Alter, kann man die nicht auch etwas anders sehen?

Du bist nicht depressiv, weil Du so alt bist, wie Du nun mal bist,
sondern weil Dein Lebensgefährte plötzlich gestorben ist.

Wenn das kein Grund für eine Depression ist, dann weiß ich es aber nicht.


Trauern wäre besser als Dir zu sagen, dass es in Deinem Alter dem Ende zugeht.
Solltest Du 93 Jahre alt werden, dann kannst Du Dir das noch lange erzählen.

Was mich interessiert: Hast Du Einschränkungen, die mit Deinem Alter
zusammenhängen? Kannst Du zum Beispiel "nur" mit einem Rollator laufen?

Wie wird Deine Depression behandelt?


In einer Depression fühlt man sich schlecht. Nett formuliert.

Das bleibt auch lange so. Man fühlt sich schlecht und die Gedanken sind düster.
Könntest Du spazieren gehen, mit Deinem Horror, für 10 Minuten?


Der Depression ist es komplett egal, wie Du Dich fühlst. Dir wahrscheinlich auch,
das gehört zum Zustand. Oder: Egal ist es Dir nicht, aber tun willst Du auch nichts.

Aber: Wenn Du Dich in Bewegung setzt, ist das der Anfang, den es braucht.
Damit sich die Dinge irgendwann ändern.


Schreib Briefe an Deinen Lebensgefährten. Weinen wäre ein besserer Zustand
als reine Depression.


Mach Dir eine kleine Liste, was Du tun kannst. Und wenn Du drei Mal in der
Woche in den Supermarkt gehst. Das schreibst Du auch auf. Damit Du siehst,
was Dir gelungen ist.

Obwohl Du Dich so schrecklich fühlst.


Und das Wort Einsamkeit ersetzt Du:
1. Woche: Du rufst drei andere Menschen an. (Aufschreiben, wie die Supermarkteinkäufe)
2. Woche: Du redest "draußen" mit drei Menschen, und wenn es die Briefträgerin ist.

Anders geht das nicht. Entweder lässt Du die Depression machen, was sie will oder
Du sagst, ich finde das schwer, aber ich mache jetzt langsam etwas.

Viele Grüße

Cornelia

Übrigens ist bei Hermann Hesse der Mensch "allein". Der Unterschied zur Einsamkeit
könnte nicht größer sein.