Kann mich einreihen in die ü50 mit langer Zeit Nachdenken über das was 'Ich' genannt wird.
Halte so eine Selbstidentifikation für wichtig um die Verantwortung und Gestaltung des eigenen Daseins wirklich zu erfüllen. In diesem Selbst ist alles Enthalten, die innere Prägung, der eigene Widerstand, die Wirkung des Umfelds aber auch die Stoffwechselstörungen im Gehirn z.B. durch Trauma. All diese Aspekte machen das 'Ich' aus, sowohl im Positiven wie auch im Negativen.
Bin ich ausgeglichen und geerdet tut es gut zu sagen, das bin ich aber ist meine Stimmung gestört und es kommt zu negativen Gefühlen, bin ich das auch, das ist ganz wichtig das zu akzeptieren um heilen zu können. Das 'Ich' kann sowohl ein Engel als auch ein Teufel sein, beides ist biologisch bedingt Teil des Lebens. In welche Richtung man sich entwickeln möchte und wo die Schwerpunkte liegen, beim Engel oder beim Teufel, ist eine Frage der schonungslosen Grundehrlichkeit mit sich selbst.
Ich buhle z.B. weniger um Anerkennung oder Beachtung von außen, von da kommt selten das was ich brauche, deshalb bin ich mit jungen Jahren bipolarer Künstler geworden um mir selber das zu schaffen was notwendig ist
und beschäftige mich heute mit Philosophie, mit Denken heilt und kann mir die Dinge denken die für den Ausgleich der Stimmung des 'Ich' erforderlich sind. So kann ich hier meine bucklige Wahrheit zum Besten geben ohne Angst haben zu müssen, dass die Reaktion meine vielen Bestandteile des 'Ich' so sehr erschüttern, dass ich seelische Probleme bekomme.
Wenn also dieses 'Ich' kämpft um den Erhalt der ureigensten Werte, dann kann eine Stabilität entsteht, trotz aller Störungen, die das Leid des Daseins lindern.
Wenn ich weiß, dass ich bipolar gestört bin, dann ist doch gut, dann weiß ich das mein 'Ich' affektive Ausbrüche hat und kann sie in mein Leben einordnen. Dann mache ich mir auch mal einen Menschen zum Feind oder mehrere aber was hat das für eine Bedeutung bei etwa 7,5 Milliarden Menschen, fast gar keine.
So ist zwar die Angst als psychisch Betroffener kulturhistorisch gesehen berechtigt, ausgestoßen zu werden aber in unserer heutigen Zivilisation und Globalisierungen der Vielschichtigkeit kein wirkliches Problem.
Wichtig ist nur, dass das 'Ich' eine bedingungslose Selbstliebe erfährt, dann ist es stets ausgeglichen egal wo und was passiert, jedoch diese Selbstliebe ist vielen Menschen in Mitteleuropa, in der monotheistisch religiösen Welt, bei uns Betroffenen, ab erzogen und durch den Glauben, die Lösung kommt von außen, ersetzt.
Die Liebe ist definiert, liebe das Gegenüber (Jesus) damit er dich zurück liebt, wenn du Liebe erfahren willst.
Da kann sich das 'Ich' nicht zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickeln denn es braucht stets den Anderen der für gute Gefühle sorgt, eine klassische Abhängigkeit die zu Störungen führen kann.
Viele Menschen leben mit dieser Abhängigkeit sehr gut und haben sie zum Teil Ihres 'Ichs' gemacht, genauso kann man kreative Denkprozesse (Störungen) zum Teil des 'Ichs' machen.
Es sind vor allem die konservativen Kreise die etwas dagegen haben wenn etwas von der Norm abweicht, von der Realität und sie ist über die Einigkeit der Mehrheit definiert.
Ich als Bipolarer gehöre zu einer Randgruppe und brauche so die Realität der Mehrheit nicht anerkennen, mein 'Ich' darf einen eigenen Stiefel fahren und ich als psychisch betroffener Frührentner darf mein Leben selber gestalten und muss die gesellschaftliche Norm für das Bewusstsein meines 'Ichs' nicht zwingend einsetzen.
Hat diese 'Ich' jedoch ständig Angst vor einer Phase, weil laut bürgerlicher Ordnung darf man die nicht haben,
ist der nächste Schub vorprogrammiert, ähnlich wie mit der Angst vor dem Corona-Virus, die zum Hamstern von Toilettenpapier führte, ein psychisch auf den Erhalt des Lebens völlig obskures und abnormes Verhalten.
Kurz gesagt, für einen Menschen mit bipolarer Störung ist das bipolare 'Ich' Teil des wahren 'Ich'.
