Hallo downtoearthguy,
du hast diese Spaltung sehr schön und persönlich auf dich beschrieben, eine wirklich spannende Darstellung. :)
Du setzt mit bei der Vulnerabilität mit der ihr folgenden Überangepasstheit an als eine Seite oder auch Voraussetzung für die Spaltung.
Ähnlich habe auch ich damals begonnen zu beobachten, zu analysieren und Schlüsse für mich zu ziehen.
Auch ich sah die Manie als Gegenteil der Depression, dann später als einen anderen Teil ihrer Äußerung.
Heute sehe ich die Manie als von mir nicht "erlaubte" Teile meiner Persönlichkeit, die einfach zu peinlich, nicht angepasst genug, nicht dem Mainstream entsprechend waren.
Stehe ich zu meinen manischen Inhalten, übernehme ich wieder Verantwortung dafür, soweit es bei Verschuldungen bis in den Ruin möglich ist, habe ich eine Chance, die Spaltung etwas abzuschwächen oder sogar irgendwann aufzuheben.
Wie du habe ich nicht gesagt: Das war die Krankheit und nicht ich, denn damit bediene ich die Spaltung und gebe meine Verantwortung und damit auch ein Stück Freiheit ab.
Bei der Vulnerabilität frage ich inzwischen, woher kommt sie. Es gibt so einige Theorien, wie Störungen in der frühkindlichen Entwicklung, Verlust eines oder beider Eltern, andere Traumata, auch in der Genetik gibt es einen erheblichen Anteil der sozialen Kontakte, Bindungen, Beziehungen, des sozialen Umfeldes. Ich meine, die Vulnerabilität ist veränderbar, man kann damit arbeiten.
Vielleicht kannst du es lernen, deine Bedürfnisse auch außerhalb der Manie zu vertreten ,z.B. durch soziales Kompetenztraining? Dass das auch in dir steckt, weißt du. Die Spaltung würde sich bei Erfolg vielleicht bissel abflachen.
Manche Autoren sprechen bei der Spaltung auch von Zerrissenheit.
Ich denke, dass ich beide Phasen brauchte und bissel auch bis heute brauche, aber nicht mehr mit den Amplituden. Sie setzen mich nicht mehr Schach matt, ich kann agieren und nicht nur reagieren.
LG
s.