Hallo Frank,

Du scheinst eine sehr genaue Vorstellung davon zu haben, wie Hilfe (von aussen) auszusehen hat
und eine noch genauere, welches Ergebnis diese bringen soll, und dass möglichst schnell.

Nach deinem letzten Satz "Da ist mehr kaputt gegangen, als dass es geholfen hätte",
möchte ich von meiner diesbezüglichen Erfahrung - mit einer anderen Problematik - berichten.

Ich bin in einer Großfamilie mit einer dysfunktionalen Familienstruktur aufgewachsen.
... und dadurch letztendlich krank geworden.

Um mit professioneller Hilfe auf den für mich richtigen - gesünderen - Weg zu kommen,
mußte erstmal einiges (ich nehme bewußt deine Worte:) kaputt gehen.

Das war für alle Beteiligte nicht einfach, doch langfristig hat es mir geholfen.
Und alle anderen Familienmitglieder hatten ebenfalls die Chance, sich helfen zu lassen oder nicht.

Was meine bipolare Erkrankung betrifft, so hat meine Tochter sich zum Selbstschutz von mir getrennt.
Wir hatten einige Jahre keinen Kontakt und das war für uns beide äußerst schmerzhaft.
... doch die Trennung hat uns auch "Luft verschafft".

Wir haben beide - unabhängig voneinander, jede auf ihre Weise - unsere Probleme und traumatischen Erfahrungen
aufarbeiten können. Mittlerweile sind wir darüber froh und die Wunden konnten heilen.

Der Kontakt zwischen meiner Tochter und mir kam erst wieder zustande, nachdem ich für mich alleine zupotte gekommen war. Das war ihre Bedingung.

Ob das von mir Geschriebene nun auf Dich paßt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Mir fiel es beim Lesen Deines Beitrags spontan ein.

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.19 13:58.