Hallo Frankkk,
ich "kenne" dein Leid zum Teil und ich weiß wie es ist, wenn einen die Schuldgefühle
überfluten, gerade wenn es dir selber nicht eben gut geht vielleicht?
Dann trifft es besonders wenn man vermeintlich nicht ernstgenommen wird in seinem Leid und
was das "mitleiden" mit einem machen kann.
Ich bin nicht betroffen, hab aber einen betroffenen Sohn, der uns in seiner ersten Manie
entgegengeschleudert hat "was seid ihr eigentlich für Idioten, dass ihr noch Kinder in die Welt setzt"
weil eben sein Großvater Bipolar war.
Und ich kann bis heute nicht sicher sagen wie ich entschieden hätte, hätte ich alles
vorher gewusst,
was ich ihm mit seinem Leben "schenke".
Ich hätte entschieden vor etwas entsteht, das heißt nicht dass es den leisesten Zweifel gibt,
das er mir "gut genug" ist und ich wie die überwiegende Mehrheit aller Eltern für nichts auf der Welt dieses "Kind" diesen Menschen hergeben möchte..
Bin auch ganz sicher, dass das niemand entscheiden oder verantworten muss und es somit auch keine "Schuld" gibt und darum "nachträglich" nicht wirklich zu einem guten Ergebnis führt.
Man weiß es einfach nicht wie es kommt. Und du bist da für deine Kinder so gut du kannst, davon bin ich überzeugt. Und irgendwann werden sie auch sehen, dass du das bist, obwohl es dir hin und wieder genauso beschissen geht wie ihnen. Und du musst auch nicht alleine die ganze Verantwortung übernehmen.
Ich finde dazu diesen Baum bzw. den Text um den es geht sehr gut zum sich "sortieren".
Du bist eben auch Angehöriger. Und du bist nicht "schuldig".
Hier im Baum geht es aber um bewusste Planung. Und es gab schon öfter Themen in denen jemand
seinen Kinderwunsch über die Vernunft gestellt hat.
Da bin ich sehr bei A. und es kommt eben sehr auf die Umstände an, besteht eine verlässliche Partnerschaft?
Habe ich ausreichend Hilfe und Unterstützung wenn ich in eine Krise komme?
Will ich auch mit erhöhtem Risiko, dass es meinem Kind mal ähnlich geht, es trotzdem wagen?
Ist es wirklich gerade der richtige Zeitpunkt?
Es ist finde ich auch noch ein Unterschied ob ich Mutter oder Vater werde.
Wer weiß schon vorher wirklich, wie der eigene und der Lebensweg seines Kindes aussieht?
Ich finde das ist, wenn man denn entscheiden kann, eine Entscheidung, die jeder für sicht treffen muss, auch "Gesunde". Und man darf auch dazu "nein" sagen, wir "müssen" uns nicht alle egal wie die Umstände sind, fortpflanzen.
Das hat aber mit bereits existierenden Personen nichts zu tun.
Und es kann auch nicht sein, dass nur weil in einer Familie die Erkrankung vorkommt, keiner mehr Nachwuchs bekommen soll, weil wo und wann, was wieder auftaucht haben wir nicht in der Hand.
Wir können nur das Beste draus machen und da sein füreinander.
LG
kinswoman
**********************************************************************************************************
Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach