Also ich bin auch Mutter und die Einzige in der Familie mit der Krankheit. Allerdings hatte ich eine schwere Kindheit mit viel Gewalt und psychischer und körperlicher Misshandlung. Meine Eltern (beide noch Kriegsgeneration) haben wohl nicht damit gerechnet, was sie meiner Psyche damit antun. Das war auch der Grund, dass ich den ersten Ausbruch schon mit 12 Jahren hatte. Die Krankheit war also eine Antwort auf diese Misshandlungen.
Leider will meine Mutter trotzdem, dass ich beruflich einen guten Status habe. Als ich nicht studieren wollte, weil ich es mir nicht zugetraut habe, wollte sie nicht mehr meine Mutter sein. Ich hab dann doch studiert und auch abgeschlossen aber mein Leben immer an ihrem Ehrgeiz orientiert.
Das werde ich nun ändern, denn es hat mir psychisch generell geschadet.
Ich bin nun froh, dass ich meine Tochter gewaltfrei erziehen kann und dass ich an ihr sehen kann, wie schön es ist unbeschwert aufzuwachsen. Sollte sie die Krankheit erben ist das natürlich furchtbar. Großfamilie möchte ich keine, es bleibt bei einem Kind.
Mein Mann unterstützt mich sehr, sonst haben wir kaum Hilfe. Bei einem Kind ist das nicht so schlimm. Ohne Unterstützung geht es sicher nicht. Ich würde es mir schon alleine auch zutrauen, aber ist natürlich nicht ideal.
Ansonsten finde ich Großfamilien toll. Ohne Krankheit - ich kanns nicht sicher sagen, aber ich hätte sicher mehr Kinder bekommen. Und was mir noch auffällt, viele gesunde Freunde sind auch überfordert mit Job und Kindern. Alle jammern irgendwie. Also es ist generell gar nicht so einfach mit den ganzen Unsicherheiten in unserer Zeit.