Bipolarer Elternteil, bei dem eben die Erkrankung auch bereits bekannt war, bevor die vielen kleinen Kinder in kurzen Abständen zur Welt kamen
- Wie ist der Alltag für Euch? Wie geht es Euch psychisch damit? Haben sich die Krankheitssymptome verstärkt seitdem die Kinder auf der Welt sind?
Seit ich Medikamente genommen habe eigenlich nicht , und ohne Medikamente auch nur ein - bis zwei aufällige Sachen wie von mir gewünschte Jobwechsel oder eine ausgewachsene Manie –
- habt Ihr Großeltern, die
Euch im Alltag unterstützen können?
Die wohnten zu weit weg, für ein-zwei Termine im Jahr haben wir Ausnahmen gemacht, ist Schwiegermutter zum Aufpassen gekommen.
-was braucht Ihr als Austausch zum stressigen Familienalltag?
Ich habe Vollzeit gearbeitet und war dadurch von 7 Uhr früh bis 6 Uhr abends weg. Dann waren die Kinder, als sie klein waren, oft noch knatschig.
Aber mein Mann hat sich tagsüber um die Kinder gekümmert, sehr viel.
Ich habe nicht einmal ernsthaft daran gezweifelt, dass ich wegen meiner Diagnose besser keine Kinder bekommen hätte , selbst obwohl sich der Jüngste im ASS-Spektrum bewegt.
Selbst denke ich, dass meine Oma auch so etwas wie wir hatte- aber ich habe neben den traurigen Erinnerungen auch sehr lustige Erlebnisse an meine Oma.
Hätte ich deswegen nicht geboren werden sollen, auch wenn ich als Jugendliche oft verzweifelt war?
Das Leben ist so was Besonderes, natürlich koffert es mich auch manchmal an, aber gerade als Mutter bin ich so froh, dass ich das Heranwachsen der Kinder erleben darf -
Hätten meine Selbstmordversuche Anfang Zwanzig Erfolg gehabt, hätte ich diese eigene Familie nicht erleben dürfen.
(Leider seit einem Jahr getrennt, und das hochgelobte Familienleben gibt es so nicht mehr; trotzdem dankbar, dass ich es erlebt habe.)
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Enttäuschungen können Dich ersticken oder formen.
Und manchmal können sie ein Neubeginn sein.
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BS II, täglich 800 mg Lithiumcarbonat seit ca. 2010 - und seit 2008 lese ich mal und mehr mal weniger hier
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.06.19 22:17.