Als ich ein Kind war, gab es viele, die mich verstoßen haben, meine Cousine, Freundinnen im Zeltlager, die mich verarscht haben, um mich bloßzustellen und meine eigene Mutter, die aus Neid keine Sekunde ausließ, um mich negativ dastehen zu lassen vor meinem Vater oder meinen Großeltern. Sie hat mich ganz bewusst runtergmacht, weil sie meinte, ich würde sonst einen Höhenflug bekommen. Sie hat sogar geglaubt, ich wolle ihr ihren Mann wegnehmen und sie bei allen schlechtmachen, aus reiner Boshaftigkeit.
Was soll ich sagen, sie hat ihr Ziel erreicht und mich gebrochen, irgendwann hab ich einfach aufgehört zu leben, zu fühlen, wirklich dazu sein und alles getan, um sie irgendwie milde und mir gut gesonnen zu stimmen.
Aber das ging nicht, denn je mehr ich mich bemühte ein gutes Kind zu sein, je mehr Anerkennung ich dafür erntete umso mehr regnete es Demütigung und Strafen von ihr.
Als ich auszog mit 18 Jahren fühlte ich mich total verloren. Als hätte ich gar keine Basis, keine Wurzeln, völlig orientierungslos. Erst hielt ich mich aufrecht mit allem, was man so tun kann, um das Gefühl von Leben und Liebenswertsein wieder bringt. Und wenn es nur ganz flüchtig ist, durch essen, Anerkennung, gute Leistung usw. Ich hängte mich an Menschen, die mich nicht als Mensch sahen, sondern nur als Chance, ihre eigenen Wünsche erfüllt zu bekommen. Ich wurde ohne Ende ausgenutzt und ich ließ es geschehen, ja war sogar stolz und es erfüllte mich mit Glück, wenigstens einen einzigen Sinn zu erfüllen auf dieser Welt und nicht nur im Weg und ein lästiges Wesen zu sein, das anderen die kostbare Luft wegatmet.
Als mein Leben auf dem Nullpunkt war und weder Anerkennung, noch Ablenkung mir mehr das Gefühl von Glück geben konnte, fing ich mit Therapie an. Mittlerweile ist das 11 Jahre her, seitdem arbeite ich täglich an mir und mache auch Fortschritte. Z.B. hege ich eine Partnerschaft trotz allen Ängsten in mir und dem Drang, immer wieder wegzulaufen.
Aber in mancher Hinsicht komme ich nicht weiter und das ist u.a. die Angst vor der Abwertung anderer Menschen, die von Zeit zu Zeit dann auch immer wieder in wahnhafte Vorstellungen bzgl der Absichten und Gedanken anderer eskaliert.
Und ich weiß einfach nicht, wie ich das in den Griff kriegen kann. Hypnose hab ich versucht, Angst zulassen und Kontakt zulassen zu anderen, traumatherapeutische Ansätze, alles mögliche.
Ich Krieg die verdammten Gedanken, dass mich jemand wie meine Mutter damals zu erniedrigen versucht, bzw die Erlebnisse mit den Freundinnen und Kollegen, die später noch folgten, einfach nicht aus dem Gefühl.
Ich suchte nämlich dann irgendwann unterbewusst nach genau jenen Menschen, die mich genauso behandelten, die ich es gewohnt war, wodurch mein Selbstwert und mein Vertrauen zu anderen natürlich immer weiter in den Keller ging.
Z.B. zog ich in eine Wohnung, in der die Vermieterin mich auf einen 3 jährigen Vertrag festnagrlte und nach 2 Monaten kam der gesamte Schimmel wieder durch die frisch tapezierte wand, oder ein Vermieter, der unentwegt versuchte, mich zu einem Date zu erpressen mit Leistungen, die als Vermieter eigentlich seine Pflicht gewesen wären als Lockmittel.
Dann fiel ich auf eine Intetnetfirma rein, die mich jahrelang mit Rechnungen terrorisierte, wovor ich teilweise heute noch Angst habe.
Und natürlich ließ ich mich bei Männern auch bis vor 4 Jahren nur auf jene ein, die nur ein bisschen Druck loswerden wollten, ohne jegliche Nähe.
Das zog ich wahrscheinlich alles unterbewusst selbst an, echte Nähe hätte ich damals sowieso nicht zulassen können, aus Angst und Erwartung, eh wieder verletzt und enttäuscht zu werden.
Ist schon komisch, wie man sich selbst Prophezeiungen erfüllt. Scheiße ist halt, dass mich das alles immer weiter reingeritten hat in die Angst vor Menschen und die Erwartung, verletzt und enttäuscht zu werden und heute leide ich darunter, denn ich fühle mich extrem einsam unter Menschen und unwohl auf dieser Welt.
