Ich denke, ich wäre so oder so erkrankt, denn meine Mutter und meine Schwester waren auch bipolar. Andere Familienmitglieder hatten zumindest Depressionen. Meine Kindheit hat aber sicher sehr dazu beigetragen, dass die Krankheit so früh ausgebrochen ist (erste Depressionen in der Grundschulzeit). Ich kam sehr schlecht mit Veränderungen zurecht und reagierte mit Depressionen. Auch im späteren Verlauf spielte Stress eine große Rolle, immer wieder und immer häufiger geriet ich in Phasen. Ab der Teenagerzeit zunehmend auch in (hypo)manische.
Mit Anfang 30 bekam ich die Diagnose. Es hat dann noch lange gedauert, aber die Medis und das Vermeiden von Stressoren haben meine Situation wesentlich verbessert. Ich bin jetzt 43 und seit einigen Jahren recht stabil mit leichten Tendenzen nach unten. Eine richtige Therapie habe ich nicht gemacht. Ich denke aber, dass mein Gehirn seine festgefahrenen Muster erst wieder verlernen musste. Ohne Arbeit an sich geht es nicht und Zeit spielt eine große Rolle.
Es ist viel Lebenszeit dafür drauf gegangen diese Krankheit auszuhalten und irgendwie zu überstehen, immer wieder aufzustehen und Begleiterscheinungen zu ertragen. Auch jetzt ist es noch nicht einfach, denn Medis bedeuten auch Nebenwirkungen, die man aushalten muss. Ein Leben ohne BS wäre mir lieber gewesen, hätte ich einen Wunsch frei.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.