Liebe Anael,
ich sende dir als Angehörige mein Mitgefühl - der Ausbruch der Erkrankung meines Mannes war auch für mich die schlimmste Zeit meines Lebens.Du hast es sehr gut beschrieben, wie du gefühlt hast, dass etwas Fremdes in euer Leben eindringt und dein Mann für dich immer unerreichbarer wird, so habe ich das auch erlebt und es hat eine Zeit gedauert, bis mein Mann sich hat behandeln lassen. Er empfand sich nicht als krank, sondern hat die manische Phase mit der Euphorie und dem grenzenlosen Selbstbewußtsein als schöne Zeit erlebt, für mich war es ein Alptraum.
Mir hat damals der Sozialpsychiatrische Dienst sehr geholfen, die Situation einschätzbarer zu machen, außerdem hätten sie auch einen Hausbesuch gemacht, wenn die häusliche Situation unübersichtlich geworden wäre.
Vielleicht kannst du deinen Mann ja motivieren mit dir dorthin zu gehen oder auch zur Psychiatrischen Ambulanz, um dort mit Fachleuten die Situation zu klären - du hast ja geschrieben, dass er selber meinte, Hilfe zu brauchen. Es ist für ihn sicher auch sehr beängstigend, was mit ihm passiert und er scheint ja noch zugänglich zu sein.
Das wäre mein erster Schritt, zu klären, ob und wenn ja um welche psychiatrische Erkrankung es sich handelt und wenn eine Diagnose gestellt wurde, die Erkrankung behandeln zu lassen.
Erstmal wünsche ich dir viel Kraft für diese schwere Zeit.
Liebe Grüße
teddy