Hallo Paule,
du fragst, wie es nach der Akutstation weitergeht. Du hast schon viele Antworten - auch in anderen Bäumen - bekommen.
Aber jetzt geht es erstmal darum, wie es deiner Frau geht, wie sich ihr Zustand entwickelt. Deshalb solltest du gemeinsam mit ihr und dem behandelnden Arzt und evt. der Betreuerin entscheiden, was der nächste sinnvolle Schritt ist.
Und das ist individuell verschieden, man kann es nicht pauschal sagen, aber egal, wie der nächste Schritt sein wird,
ob offene Station, Tagesklinik, Institutisambulanz und evt. noch später eine Reha (die müßte aber dann schnell beantragt werden - hatte ich dir auch schon mal geschrieben), wichtig ist, daß es deine Frau möchte.
Aus meiner Erfahrung als Angehörige kann ich dir nur sagen, daß du Geduld brauchst und auch die kleinen und kleinsten Schritte sehen solltest, die es voran geht.
Für deine Frau ist diese Erkrankung sehr sehr anstrengend, ein Tsunami ist über sie hinweggefegt und hat ihr Leben durcheinandergewirbelt, auch die Medikamente haben Nebenwirkungen - das alles kann deine Frau verunsichern, ängstigen. Sie braucht Zeit, um wieder ins Leben zu kommen.
Und was sie jetzt vor allem braucht sind liebevolle Menschen, die ihr die Zeit und Unterstützung geben, die sie ermutigen, wo sie sich sicher und geborgen fühlt - auf keinen Fall gebrauchen kann sie gute Ratschläge von allen Seiten oder Druck.
Eine Psychotherapie kann helfen, das Trauma der Erkrankung zu bearbeiten und helfen, mit dieser Erkrankung zu leben, auf sich zu achten - Frühwarnzeichen zu erkennen, damit es nicht noch einmal so schlimm wird.Das kann aber auch im Moment für deine Frau noch zu früh sein.
Ich kann verstehen, daß du gerne möchtest, daß alles so schnell wie möglich wieder normal wird - aber das ist leider nicht möglich. Es ist ein langer und schwerer Weg zurück ins Leben und es wird ihr Weg sein - du kannst sei ein Stück begleiten, aber gehen muß sie ihn alleine.
Mein Mann hat dafür meinen vollen Respekt.
Alles Gute
teddy