neomo schrieb:
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> Hi PZ,
>
> die Grenze zwischen Hypomanie und "gut drauf sein"
> ziehe ich dort, wo ein Leidensdruck entsteht.
> Hypomanie hat hier im Forum auch schon
> beschriebenerweise einiges an Unheil angerichtet
> und ich meine, sogar Beziehungen zerstört.
>
> "Gut drauf sein" tut das im Allg. nicht.
>
> n.
Wie meinst du das. Bei Hypomanie besteht kein Leidensdruck, bei Manie schon?
"Gut drauf sein" ist ja auch was anderes als Bipolar sein. Ich hatte in meiner guten Phase auf jeden Fall auch eine andere durchweg positiv optimistische Wahrnehmung der Welt und meines Lebens und habe Entscheidungen getroffen, die ich so in einer Neutraleren Phase nicht getroffen hätte. Ich kann das hier jetzt nicht mehr ausreichend rekonstruieren als dass es eindeutiger würde, aber das spielt ja auch keine Rolle. Es gab jedenfalls auch noch weitere Aspekte, die mir aber momentan nicht mehr einfallen: Ich hatte da mal eine Zeit lang intensiv drüber nachgedacht und viele seltsame Verhaltensweisen entdeckt, die ich in neutraleren Zeiten nicht annähernd aufweise.
Das kann daher genau so gut Hypomanie ohne Krankheitseinsicht gewesen sein. Das ganze ist leider nun schon vor 7 Jahren geendet, daher verschwimmt die Erinnerung daran immer mehr und es ist nicht so einfach es zuverlässig retrospektiv einzuordnen.
Das ändert aber alles nichts daran, dass es insgesamt die beste Zeit meines Lebens war, mit Lebensfreude und beruflichem Erfolg. Es kann halt sein, dass ich Hypomanie brauche, um glücklich und erfolgreich zu sein.
Alles in allem geht es in diesem Thread aber nicht um mich, sondern um die Abgrenzung von Hypomanie und Manie. Und da ist es so, dass es definitiv positive hypomanien gibt, und welche bei denen Schäden entstehen, wohingegen bei Manie schäden die Regel sind.
Was fehlt ist wohl wirklich ein dritter Begriff, der das Spektrum zwischen Euthymie und Manie detaillierter unterteilt.